Fußball

Vor Tuchels Schicksalsspiel Große Bayern-Aufholjagden: Als Guardiola die Hose platzte

Pep Guardiola und Thomas Müller machten gegen den FC Porto im Viertelfinale der Champions League 2015 im Rückspiel ein 1:3 aus dem Hinspiel wett.

Pep Guardiola und Thomas Müller machten gegen den FC Porto im Viertelfinale der Champions League 2015 im Rückspiel ein 1:3 aus dem Hinspiel wett.

(Foto: imago/MIS)

Der FC Bayern und Thomas Tuchel stehen im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Lazio Rom mit dem Rücken zur Wand. Können die Münchner das 0:1 drehen? Die Geschichte zeigt: Ja, denn schon öfter stemmten sie erfolgreiche Aufholjagden, seit ihrer ersten Teilnahme an der neu geschaffenen Königsklasse in der Saison 1994/95 kamen sie dreimal nach einer Auswärtsniederlage im Hinspiel noch weiter. Im alten Landesmeister-Cup schafften sie es viermal. Mit dabei sind Gerd Müller, Lothar Matthäus' verschossener Elfer, Roy Makaays Rekordtor - und natürlich Pep Guardiolas zerrissene Hose. Die erfolgreichen Aufholjagden im Überblick:

1975/76, 2. Runde, Malmö FF 0:1/2:0

Ausgerechnet der Schwede Conny Torstensson bringt die Bayern mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand gegen seine Landsleute eine Runde weiter und dem dritten Henkelpott in Serie näher. Das Finale gewinnen die Münchner dank "Mr. Europacup" Franz "Bulle" Roth glücklich 1:0 gegen AS St. Etienne.

1976/77, 2. Runde, Banik Ostrava 1:2/5:0

Wieder trifft Torstensson, außerdem legt der Schwede zweimal für "Bomber" Gerd Müller auf. Auch ein gewisser Karl-Heinz Rummenigge, damals blutjunge 21, steuert ein Tor bei.

1981/82, Halbfinale, ZSKA Sofia 3:4/4:0

Im Hinspiel steht es nach 18 Minuten 0:3, doch Bernd Dürnberger, Dieter Hoeneß und Paul Breitner betreiben Schadensbegrenzung. Im Rückspiel ist auf "Breitnigge" Verlass: Breitner und Rummenigge treffen doppelt. Im Finale verlieren die Bayern aber gegen Außenseiter Aston Villa (0:1).

1987/88, 2. Runde, Xamax Neuchatel 1:2/2:0

In der ersten Saison unter Trainer Jupp Heynckes tun sich die Bayern schwer. Lothar Matthäus verschießt im Rückspiel einen Elfmeter, erst in der 87. Minute besorgt Abwehr-Haudegen Hans Pflügler die erlösende Führung. Jürgen "Die Kobra" Wegmann trifft zum Endstand.

2006/07, Achtelfinale, Real Madrid 2:3/2:1

Topstars wie Michael Ballack, Ze Roberto, Bixente Lizarazu oder Jens Jeremies verlassen den Klub, die "FAZ" beobachtet eine "latente Unsicherheit". Auftritt Mark van Bommel: Der neue "aggressive leader" erzielt im Hinspiel das späte 2:3. Zu Hause gelingt Roy Makaay nach 10,12 Sekunden das schnellste Tor der Champions-League-Geschichte. Und obwohl van Bommel Gelb-Rot sieht, reicht es dank eines weiteren Treffers von Verteidiger Lucio. Die Auswärtstorregel greift. Die gibt es jetzt nicht mehr.

2011/12 Achtelfinale FC Basel 0:1/7:0

Pep Guardiola riss gegen Porto die Hose.

Pep Guardiola riss gegen Porto die Hose.

(Foto: imago/Team 2)

Heiko Vogel, einst Coach der Münchner Reserve, schockt seinen ehemaligen Arbeitgeber mit dem krassen Außenseiter aus der Schweiz. Doch unter anderem vier Tore von Mario Gomez rücken die Kräfteverhältnisse wieder gerade. Das "Finale dahoam" verlieren die Münchner später unter dramatischen Umständen gegen Chelsea, Vogel kehrt 2013 als Jugendtrainer zurück.

2014/15, Viertelfinale, FC Porto 1:3/6:1

Der langjährige Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt tritt im Machtkampf mit Trainer Pep Guardiola nach der Niederlage im Hinspiel zurück, die Aufregung ist mal wieder groß. Da hilft es, dass beim Rückspiel mit fünf Toren allein in der ersten Hälfte ein kleines Europacup-"Wunder" gelingt. Ein gewisser Xabi Alonso, damals 33 Jahre alter Mittelfeld-Maestro, trifft zum Endstand. Einziges Missgeschick: Guardiola reißt die Hose. Und "Mü-Wo"? "Er wird immer Teil der Bayern-Familie sein", sagt Vorstandschef Rummenigge.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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