FCM düpiert KSC in 33 Minuten HSV patzt im Gänsehaut-Spiel in der Nachspielzeit
24.07.2022, 15:35 Uhr
HSV-Trainer Tim Walter kann es nicht fassen.
(Foto: IMAGO/osnapix)
Das Spiel wird zur Nebensache wenige Tage nach dem Tod der Vereinsikone: Nach einem emotionalen Gedenken an Uwe Seeler verliert der HSV in der Nachspielzeit gegen Hansa Rostock und fällt in der Tabelle zurück. Magdeburg reicht eine starke halbe Stunde in Karlsruhe, Regensburg springt an die Spitze.
Hamburger SV - Hansa Rostock 0:1 (0:0)
Im emotionalen Spiel eins nach dem Tod von Uwe Seeler hat der Hamburger SV den erhofften Sieg für seine Klub-Legende verpasst. Der HSV verlor das umkämpfte Zweitliga-Heimspiel gegen Hansa Rostock mit 0:1 (0:0). Kevin Schumacher traf in der Nachspielzeit (90.+4).
Die Partie stand ganz im Zeichen der Trauer um den am Donnerstag verstorbenen Seeler. Der mit 54.500 Zuschauern ausverkaufte Volkspark trug schwarz. Der HSV trat mit einem Sondertrikot an. Der linke Ärmel war mit der Rückennummer "9" der Klub-Legende versehen, auf der Brust stand "UNS UWE".
Vor dem Anpfiff wurden im Mittelkreis Kränze niedergelegt. Die beiden Teams versammelten sich hinter einem schwarzen Plakat mit der Aufschrift: "Uns Uwe - Sportler. HSVer. Mensch." Die Fans rollten auf der Tribüne zudem ein Transparent aus: "Loyal und bescheiden - der Größte aller Zeiten." Darüber gab es eine riesige "Uns-Uwe"-Choreografie. "Das war eine hochemotionale Situation", sagte Sportvorstand Jonas Boldt bei Sky.
In einer hektischen Partie hatte der HSV zwar mehr vom Spiel, schaffte es aber nicht, Hansa entscheidend in Gefahr zu bringen. Rostock setzte vor allem in einer starken zweiten Hälfte immer wieder Nadelstiche, belohnte sich zunächst aber nicht - bis Schumacher traf. Damit gelang den Gästen nach dem 0:1 zum Auftakt gegen Heidenheim der erste Sieg. Für Hamburg, zum Start 2:0-Sieger in Braunschweig, war es ein erster Rückschlag.
Karlsruher SC - 1. FC Magdeburg 2:3 (0:3)
Der 1. FC Magdeburg hat bei seiner Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga mit einem Torspektakel die ersten Punkte eingefahren. Der Aufsteiger bezwang einen in Halbzeit eins desolaten Karlsruher SC mit 3:2 (3:0) und stellte trotz wackliger Endphase seine Zweitligatauglichkeit unter Beweis. Der Auftakt war mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Düsseldorf noch misslungen.
Andreas Müller (7.), Baris Atik (32.) und Moritz-Broni Kwarteng (34.) sorgten bereits vor der Pause für klare Verhältnisse, Marvin Wanitzek (63.) und Mikkel Kaufmann (65.) konnten nur verkürzen. Der KSC legte mit der zweiten Pleite im zweiten Spiel und einer Tordifferenz von 2:8 einen krachenden Fehlstart hin. Die Badener sind damit Tabellenschlusslicht und müssen aufpassen, nicht schon früh in ihre erste Krise zu schlittern.
Der FCM traf mit dem ersten Angriff, ein abgefälschter Schuss von Müller von der Strafraumkante rutschte ins Tor. Als sich der KSC zu stabilisieren schien, schlugen Atik per Alleingang und Kwarteng nach fatalem Rückpass von Daniel Gordon eiskalt zu. Nach einem Dreifachwechsel zur Pause verbesserte sich Karlsruhe deutlich, innerhalb von 92 Sekunden gelang ein Doppelschlag.
Arminia Bielefeld - SSV Jahn Regensburg 0:3 (0:1)
Zwei Spiele, null Punkte: Arminia Bielefeld hat den Start gründlich verpatzt. Der Absteiger verlor auch sein erstes Heimspiel und ist nach dem 0:3 (0:1) gegen Jahn Regensburg saisonübergreifend seit nun 13 Spielen sieglos. Der Jahn dagegen steht nach den Treffern von Benedikt Gimber (45.+3), Maximilian Thalhammer (56.) und Minos Gouras (90.+1) mit sechs Punkten und ohne Gegentor als Tabellenführer da.
Regensburg besaß in einer weitgehend ereignisarmen ersten Halbzeit eine große Chance zur frühen Führung, nachdem Bielefelds Torwart Stefanos Kapino einen Pass in die Füße von Andreas Albers gespielt hatte: Der Jahn-Angreifer verfehlte von knapp außerhalb des Strafraums aber das Tor (8.). Gimber traf dafür kurz vor der Pause nach einer präzisen Flanke von Nicklas Shipnoski per Kopf.
Die Arminia kam mit mehr Entschlossenheit aus der Kabine, Masaya Okugawa und Janni Serra spielten auch gute Chancen heraus - doch prompt folgte die kalte Dusche: Thalhammer schloss einen Konter mit einem Flachschuss ab. Bielefeld ließ vor 18.144 Zuschauern nicht locker, drängte weiter - und blieb gegen abgebrühte Regensburger auch aufgrund seiner Abschlussschwäche doch erfolglos.
Quelle: ntv.de, dbe/sid