Ärger um Pfiff gegen Emre Can Hummels' perfekter Flugkopfball erlöst Borussia Dortmund
17.03.2024, 20:22 Uhr
Karim Adeyemi leitete mit seinem 1:1 die Wende für den BVB ein.
(Foto: AP)
Borussia Dortmund steht im Kampf um die Qualifikation für die Champions League unter Druck. Die Konkurrenten aus Stuttgart und Leipzig legen mit beeindruckenden Siegen vor. Gegen Eintracht Frankfurt gerät der BVB erst in Rückstand, stemmt sich dann aber wuchtig dagegen.
Die Konkurrenz legte vor, Borussia Dortmund zog dank eines sehenswerten Flugkopfballs von Mats Hummels nach: Vier Tage nach dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League festigte die Mannschaft von Trainer Edin Terzić in der Fußball-Bundesliga durch ein 3:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt den begehrten Königsklassen-Platz. "Es war ein zähes Spiel, wir gehen mit einem sehr viel besseren Gefühl in die Länderspielpause, als es sich angedeutet hat vor zwei Wochen", sagte Hummels bei DAZN: "Jetzt genießen wir das."
Karim Adeyemi (33.), Hummels (81.) nach einem Freistoß von Julian Brandt sowie Emre Can (90.+3, Elfmeter) drehten mit ihren Toren die Begegnung. Der einstige Dortmunder Mario Götze (13.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Acht Spieltage vor Saisonende liegt der BVB einen Punkt vor RB Leipzig, Frankfurt bleibt Sechster. "Wir haben aus dem Spiel heraus kaum etwas zugelassen", sagte Frankfurts Torhüter Kevin Trapp. Der Spielverlauf sei "unglücklich für uns und glücklich für Dortmund. Wir hatten eine große Chance, etwas mitzunehmen."
"Da muss es ja eine ganz klare Fehlentscheidung sein"
Can traf noch, nachdem zuvor seine Rote Karte wegen groben Foulspiels nach Videobeweis in Gelb umgewandelt worden war (87.). "Ich spiele ganz klar den Ball und das ist das entscheidende", sagte Can. Ex-Dortmunder Mario Götze, der die Gäste früh in Führung gebracht hatte (13.), kritisierte dagegen den Eingriff des Videoassistenten: "Da muss es ja eine ganz klare Fehlentscheidung sein – ist es für mich nicht ehrlicherweise."
Terzic veränderte sein Team gegenüber dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen die PSV Eindhoven (2:0) für die "notwendige Frische" auf gleich fünf Positionen. Torhüter Gregor Kobel fehlte angeschlagen, der ebenfalls nicht ganz fitte Jadon Sancho saß zunächst nur auf der Bank. Auch ohne den zuletzt formstarken Engländer übernahmen die Gastgeber vor 81.365 Zuschauern im erneut ausverkauften Signal Iduna Park das Kommando. Marco Reus (7.) und Ian Maatsen (11.) näherten sich aus der Distanz dem Frankfurter Tor.
Schlotterbeck verschätzt sich böse
Dann folgte aber die kalte Dusche für den BVB. Nach einem Fehler von Nico Schlotterbeck sprintete Omar Marmoush alleine auf das Dortmunder Tor zu. Kobel-Vertreter Alexander Meyer parierte zwar stark, doch WM-Held Götze traf im Nachschuss zur Führung der Gäste. Der BVB schüttelte sich nur kurz und drängte auf den Ausgleich. Einen Kopfball von Niclas Füllkrug rettete Willian Pacho aber auf der Linie (18.).
Füllkrug reist am Montag als einziger Spieler des Vizemeisters zur Nationalmannschaft. Adeyemi wurde wie einige seiner Teamkollegen von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht berücksichtigt. Das hinderte ihn aber nicht daran, nach starker Vorarbeit von Donyell Malen aus kurzer Distanz auszugleichen. Danach wurde es wild. Beide Mannschaften vergaben bis zur Pause durch unnötige Ballverluste gute Kontersituationen leichtfertig.
Im Stile eines Mittelstürmers
Die Hessen kamen mutig aus der Kabine. Zunächst rutschte der Ex-Dortmunder Ansgar Knauff in aussichtsreicher Position im Strafraum aus (49.), eine Minute später scheiterte Dina Ebimbe aus spitzem Winkel an Meyer. Die Dortmunder benötigten hingegen einige Anlaufzeit, um wieder ihren Rhythmus zu finden. Es mangelte zu Beginn des zweiten Durchgangs beim Gastgeber an Präzision und Zielstrebigkeit.
Nach knapp einer Stunden übernahmen die Schwarz-Gelben aber wieder mehr die Kontrolle. Sie taten sich aber schwer, Lücken in der kompakten Defensive der Eintracht zu finden. Terzic reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Felix Nmecha und Jamie Bynoe-Gittens. Dem BVB mangelte es aber weiter an Ideen, Frankfurt blieb bei den wenigen Kontern gefährlich. Marmoush scheiterte aber am stark reagierenden Meyer (68.). Auf der anderen Seite versuchte es Malen aus der Distanz (71.). Dann hatte Hummels seinen großen Auftritt im Stile eines Mittelstürmers.
Quelle: ntv.de, tno/sid