Fußball

FC Bayern aus Schuld entlassen Lehrwart: Wechselchaos ist "Fehler des Schiedsrichters"

Dingerts Team hätte die Zahl der Spieler auf dem Platz prüfen müssen, sagt Wagner.

Dingerts Team hätte die Zahl der Spieler auf dem Platz prüfen müssen, sagt Wagner.

(Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Der FC Bayern gewinnt das Spiel beim SC Freiburg deutlich, könnte den Sieg aber am Grünen Tisch verlieren. Wenige Sekunden spielt der deutsche Fußball-Rekordmeister zu zwölft - die Aufregung ist riesig. Wer trägt die Schuld am Wechselfehler? Schiedsrichter-Lehrwart Wagner hat eine klare Meinung.

Für Lutz Wagner, den Schiedsrichter-Lehrwart des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), liegt die Verantwortung für den Wechselfehler des FC Bayern München beim 4:1-Sieg gegen SC Freiburg am Samstag bei Schiedsrichter Christian Dingert. "Normalerweise hätte er oder jemand aus seinem Team sich vor der Spielfortsetzung vergewissern müssen, dass die Anzahl der Spieler stimmt. Das hat er nicht gemacht und somit ist es ein Fehler des Schiedsrichters", sagte Wagner im Interview von "Spox" und "Goal".

Dingert könne diese Aufgabe zwar delegieren, "aber es liegt in seiner Verantwortung, dass das Spiel mit der richtigen Anzahl an Spielern auf beiden Seiten fortgesetzt wird", erklärte Wagner. Die Bayern standen kurz vor dem Ende beim Stand von 3:1 für wenige Sekunden mit zwölf Spielern auf dem Platz, ehe Referee Dingert die Bundesliga-Begegnung unterbrach.

Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman die falsche Rückennummer angezeigt worden. Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel zunächst nicht vom Feld. "Die Tafel ist eine Unterstützung und damit ein Hilfsmittel. So etwas kann immer passieren, und noch mal: Am Ende ist der Schiedsrichter verantwortlich", sagte der frühere Unparteiische Wagner.

Die Verantwortlichen des SC Freiburg prüfen einen Einspruch, der bis um Mitternacht eingelegt werden müsste. Sollten die Freiburger davon absehen, wird auch der DFB nicht tätig werden. "Wenn der SC Freiburg Protest einlegt, muss der Fehler ermittelt werden. Dass es einen Fehler gab, ist unzweifelhaft. Dann muss das DFB-Sportgericht ermitteln, ob es eine Spielrelevanz hatte", sagte Wagner.

Die Schiedsrichter-Experten von "Collinas Erben" kommen in ihrer ntv.de-Kolumne bereits jetzt zu einem Schluss: "Der Schiedsrichter hat seinen Fehler bemerkt und korrigiert, bevor dieser Lapsus einen Einfluss auf den Spielausgang nehmen konnte. Es wäre deshalb eine Überraschung, wenn der 4:1-Sieg der Bayern keinen Bestand behalten sollte."

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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