Nach "Frechheit" von Hamann Matthäus verteidigt Tuchel für Spanien-Flirt
31.01.2024, 08:15 Uhr
Matthäus verteidigt Bayern-Trainer Tuchel gegen Kritik.
(Foto: IMAGO/MIS)
Der spanische Fußball reizt Thomas Tuchel, das sagt er bei einem Fanklub-Besuch - und erzeugt damit viel Wirbel. Von Dietmar Hamann wird er hart angegangen, inzwischen rudert dieser zurück. Ganz ruhig bleibt derweil Lothar Matthäus, der seine eigene Karriere als Vergleich heranzieht.
Für Lothar Matthäus sind die Aussagen von Bayern-Trainer Thomas Tuchel über den spanischen Fußball nichts Verwerfliches. Tuchel hatte am vergangenen Wochenende im Rahmen eines Fanklub-Besuchs allgemein über ein mögliches Traineramt im europäischen Ausland gesprochen. "Das Ausland wird mich auf jeden Fall nochmal reizen, also ganz allgemein", hatte der frühere Trainer von Paris Saint-Germain und des FC Chelsea dabei gesagt.
"Er ist gefragt worden und hat eine ehrliche Antwort gegeben, und ich finde diese Antwort in Ordnung. Soll ein Thomas Tuchel sagen, er bleibt lebenslang bei Bayern München? Er ist noch keine 80 Jahre alt, er ist erst 50", erklärte Matthäus in seiner Sky-Kolumne. Der Rekordnationalspieler verwies auf seine eigene Karriere: "Als ich bei Inter Mailand gespielt habe, habe ich auch gesagt, ich könnte mir vorstellen, irgendwann einmal in Spanien zu spielen."
Tuchel hatte Kritik für seine Aussagen einstecken müssen, Dietmar Hamann hatte dessen Aussagen als "Frechheit" bezeichnet und gesagt: "Er ist ein sehr intelligenter Mann, so etwas rutscht ihm nicht einfach so raus. Nur er muss eins wissen: Wenn du Angestellter vom FC Bayern bist, sich mit der Führung anzulegen - das war selten eine gute Idee." Der FC Bayern hatte seinen Coach dagegen in Schutz genommen.
Und auch Hamann bat inzwischen um Entschuldigung: "Im Zusammenhang mit der Meldung vom Rücktritt von Xavi beim FC Barcelona und der derzeitigen Situation beim FC Bayern fand ich die Aussage unpassend", erklärte Hamann. "Später in der emotionalen Diskussion habe ich dann darauf Bezug genommen und die Aussage von Thomas Tuchel nicht richtig wiedergegeben bzw. falsch interpretiert. Er hat nicht gesagt, dass er gerne mal in Barcelona oder in Spanien trainieren wolle. Dafür möchte ich mich bei Thomas Tuchel und den Bayern entschuldigen."
Spekulationen um Klopp-Zukunft
Matthäus zieht für seine Argumentation auch die Aussage von Bayern-Torhüter Manuel Neuer heran. Dieser hatte gesagt, der beim FC Liverpool am Saisonende ausscheidende Jürgen Klopp sei ein potenzieller Kandidat für ein künftiges Engagement in München. "Der Fußball ist schnelllebig, Klopp ist ein super Trainer, der bei Bayern München schon häufiger auf der Liste stand. Auch Neuer weiß, was Klopp geleistet hat, welche Qualität er hat und welche Energie er einer Mannschaft geben kann", kommentierte Matthäus.
Zu Gedankenspielen, Klopp könnte zukünftig auch Bundestrainer werden und nach der EM-Endrunde Julian Nagelsmann nachfolgen, verwies Matthäus auf die von Klopp angekündigte Pause. "Ich war selbst Nationaltrainer, der Job ist schon etwas ruhiger. Wenn er aber wirklich ein Jahr lang nichts machen will, findet man auch eine Übergangslösung", meinte Matthäus.
Quelle: ntv.de, ara/dpa