"Ist für mich überragend" Nach Fan-Wut: Klopp verteidigt sich und sein Red-Bull-Engagement
30.10.2024, 07:41 Uhr
Jürgen Klopps Engagement bei Red Bull sorgte für großen Wirbel.
(Foto: IMAGO/Colorsport)
Jürgen Klopps Wechsel zum Red-Bull-Konzern sorgt für viele Diskussionen. Er wird als "Head of Global Soccer" tätig sein und dabei eine strategische Position einnehmen. Vor allem Fußball-Romantiker sehen die Entscheidung kritisch. Nun verteidigt sich Klopp.
Trainerlegende Jürgen Klopp hat den Wechsel zum Red-Bull-Konzern verteidigt und damit auf die Kritik in den vergangenen Wochen reagiert. "Es war immer klar, also für mich klar, dass ich nicht gar nichts machen werde. Und da kam die Geschichte Red Bull aufs Tableau. Also für mich ist es überragend, muss ich ehrlich sagen", sagte Klopp im Podcast "Einfach mal Luppen" der Brüder Toni und Felix Kroos.
Klopp wird im RB-Fußball-Kosmos ab 1. Januar 2025 als "Head of Global Soccer" tätig sein und dabei eine strategische Position einnehmen. Vor allem Fußball-Romantiker sehen die Entscheidung Klopps kritisch. Der Kritikpunkt: Der Brausekonzern kaufe sich mit seinen Millionen den Erfolg, der Fußball diene allein zur Werbung für einen Energydrink.
Klopp: RB-Spieler hätte jeder andere Verein auch holen können
Klopp sieht das anders. Als er in der Champions League gegen RB Leipzig gespielt habe, sei kein Spieler dabei gewesen, den nicht jeder andere Verein auch hätte haben können, erklärte Klopp. Spieler wie Willi Orban, Kevin Kampl und Yussuf Poulsen seien "absolute Klublegenden". Außerdem seien junge Spieler wie Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté und Christopher Nkunku verpflichtet worden, die auch jeder andere hätte haben können. "Das ist einfach so", betonte Klopp.
"Ich habe, muss man klar sagen, die Red-Bull-Geschichte nie so kritisch begleitet", sagte der 57-Jährige, der sich bei seinen Trainer-Stationen beim FSV Mainz 05, bei Borussia Dortmund und dem FC Liverpool zum Fan-Liebling entwickelt hatte. Nachdem der Wechsel von Klopp offiziell wurde, hatten Mainzer Fans beim Spiel ihres Klubs gegen RB Leipzig mit Spruchbändern gegen das Engagement ihres früheren Trainers protestiert. "Ich wollte niemandem auf die Füße treten, ganz bestimmt nicht. Und ich persönlich liebe alle meine Ex-Vereine", sagte Klopp. "Ich weiß gar nicht genau, was ich hätte machen können, damit alle happy gewesen wären."
Bei allem Trubel um seine Verpflichtung, als Retter sieht sich der 57-Jährige keineswegs - und muss das auch nicht sein. "Es ist ja nicht so, dass ich da hinkomme und muss den Karren aus dem Dreck ziehen. Jeder Klub hat seinen CEO, jeder hat seinen Sportdirektor, jeder hat einen tollen Trainer." Klopps engster Vertrauter soll der ehemalige Nationalspieler Mario Gomez sein, der seit 2022 Technischer Direktor bei Red Bull ist. "Da hätten wir beide nicht von geträumt, dass das irgendwann mal kommt", schwärmte Klopp.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid