"Wie er mich anschaut ..." Schiri-Vereinigung kontert Klopps Andeutungen "entschieden"
01.05.2023, 14:15 Uhr
Jürgen Klopp und Paul Tierney haben "eine Vorgeschichte". Auch im Dezember 2021 hatte man schon einiges zu besprechen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Jürgen Klopp erlebt einen aufregenden Sonntagnachmittag: Sein FC Liverpool verspielt erst einen 3:0-Vorsprung - und gewinnt dann doch noch. Beim Siegtreffer rastet der Trainer aus und kassiert eine Gelbe Karte. Es gibt ein Nachspiel.
Die englische Profischiedsrichter-Vereinigung hat die Vorwürfe von Trainer Jürgen Klopp nach dem dramatischen 4:3-Sieg des FC Liverpool gegen Tottenham Hotspur in Richtung Referee Paul Tierney als haltlos zurückgewiesen. Der Coach der Reds muss eine mögliche Strafe fürchten. Klopp hatte nach seinem emotionalen Jubel über den Siegtreffer durch Diogo Jota in der vierten Minute der Nachspielzeit die Gelbe Karte gesehen, weil er wütend auf den Vierten Offiziellen zugerannt war.
Was Tierney bei der Verwarnung zu ihm gesagt habe, sei "nicht okay" gewesen, hatte Klopp gesagt. Das sei falsch, sagt die Vereinigung der Profi-Schiedsrichter und verweist darauf, dass die Kommunikation der Schiedsrichter in der Premier League bei allen Spielen aufgezeichnet wird. "Wir haben die Aufzeichnungen des Schiedsrichters Paul Tierney vom heutigen Spiel vollständig überprüft und können bestätigen, dass er sich während des gesamten Spiels professionell verhalten hat, auch als er den Manager des FC Liverpool verwarnte." Anderweitige Behauptungen müsse man "entschieden" zurückweisen.
Mit Tierney habe man "eine Vorgeschichte", sagte Klopp bei Sky Sports nebulös: "Ich weiß wirklich nicht, was dieser Mann gegen uns hat. Er hat gesagt, dass es keine Probleme gibt, aber das kann nicht wahr sein. Wie er mich anschaut - ich verstehe es nicht."
"Es war unnötig"
Klopp zeigte sich aber auch einsichtig. "Es war unnötig, in diese Richtung zu jubeln", sagte der 55-Jährige, der sich beim Jubel sogar verletzt hatte. "Da habe ich Gelb für bekommen und mir den Muskel gezerrt, mindestens gezerrt. Das ist ja dann auch fair." Liverpool hatte gegen Tottenham bereits 3:0 geführt, doch die Gäste kamen zurück und erzielten in der Nachspielzeit den Ausgleich. "Und dann hat uns Diogo Jota den Arsch gerettet", sagte Klopp, "das fühlt sich natürlich großartig an. Aber ich stehe jetzt nicht hier und bin komplett außer mir vor Freude." Ihm hätten zu viele Dinge nach der 3:0-Führung nicht gefallen.
Der ehemalige englische Stürmer Alan Shearer sagte gegenüber der BBC: "Tierney hätte Diogo Jota des Feldes verweisen können und er [Klopp] ist nicht bereit, das zu erwähnen. Jürgen Klopp hatte Glück, dass er nur die Gelbe Karte bekommen hat, als er zum vierten Offiziellen ging. Es ist nicht das erste Mal, dass er das getan hat."
Mit 56 Punkten belegt Liverpool fünf Spieltage vor dem Saisonende den fünften Tabellenplatz und hat es nun selbst in der Hand, sich für die Europa League zu qualifizieren.
Quelle: ntv.de, ter/dpa