Fußball

"Unwürdig, beschämend" UEFA bestraft Flicks Barcelona wegen Nazi-Banner

Gegen Monaco fielen Fans des FC Barcelona mit einem Nazi-Banner auf.

Gegen Monaco fielen Fans des FC Barcelona mit einem Nazi-Banner auf.

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

Fans des FC Barcelona zeigen beim Spiel bei der AS Monaco ein Transparent mit einer Parole, die an einen Nazi-Gruß angelehnt ist. Der Klub reagiert schockiert und wütend - und wird nun durch die Europäische Fußball-Union bestraft.

Der FC Barcelona darf wegen eines Fan-Transparentes mit Bezug zum Nationalsozialismus für das nächste Auswärtsspiel in der Champions League keine Karten an seine Anhänger verkaufen. Zudem muss der Klub 10.000 Euro Strafe zahlen, wie die Europäische Fußball-Union (UEFA) mitteilte. Der Ticket-Bann tritt für die Partie bei Roter Stern Belgrad am 6. November in Kraft.

Das Banner war am Donnerstag voriger Woche bei der 1:2-Niederlage bei der AS Monaco im Block der Auswärtsfans aufgehängt. Darauf stand: "Flick heil" - der frühere Bundes- und FC-Bayern-Trainer Hansi Flick ist seit dieser Saison Coach des FC Barcelona. Die Parole "Sieg heil" war ein gängiger Gruß der Nationalsozialisten, das Banner hatte daher Aufsehen und Kritik ausgelöst.

Der FC Barcelona teilte in einer Stellungnahme mit, er akzeptiere die UEFA-Strafe und werde Anhängern, die bereits eine Karte für das Spiel in Belgrad gekauft hätten, die Kosten erstatten. Außerdem wolle man bestehende Maßnahmen gegen Fehlverhalten stärken, weitere Vorfälle möglichst verhindern und die Verantwortlichen mit Sanktionen belegen. Elena Fort, Vizepräsidentin von Barcelona, hatte sich zuvor auf X erschüttert von dem Banner gezeigt. "Unwürdig, beschämend. Ekel und Trauer darüber, dass jemand, der behauptet, den Verein zu lieben, sich so verhält", schrieb sie. "Es gibt Grenzen. Das darf sich nie wieder wiederholen. Nie wieder!"

Bewährungsfrist lief noch nach weiterem Verstoß

Die UEFA verwies in ihrer Mitteilung auf einen weiteren Verstoß, der am 17. April geahndet worden war. Im Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain war im Fan-Block der Hitlergruß gezeigt worden, als Konsequenz aus diesem und weiterem Fehlverhalten beim Spiel wurde bereits ein Verbot des Verkaufs von Fan-Tickets für das nächste Auswärtsspiel verhängt. Allerdings war die Strafe für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt, dagegen wurde nun verstoßen. Die Bewährungsfrist beginnt jetzt erneut, bei einem erneuten Vorfall binnen des kommenden Jahres folgt wieder ein Verbot für den Verkauf von Eintrittskarten für ein Auswärtsspiel.

Der FC Barcelona hatte zuletzt betont, er lehne jede Art der Verherrlichung von Gewalt ab und setze sich wie in seiner Satzung festgelegt für den Schutz und die Förderung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen ein. Die Personalien der beteiligten Fans waren laut Klub nicht aufgenommen worden. In Spanien ist es nicht strafbar, Nazi-Symbole oder Anspielungen auf solche Symbole öffentlich zu zeigen.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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