Fußball

Frankfurt träumt vom EL-Finale Wahrhaft kitschiger Eintracht-Abend in Barcelona

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Es ist eine Fußball-Party vor gewaltiger Kulisse: Eintracht Frankfurt erzeugt surreale Momente im Camp Nou, im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League reißt der Fußball-Bundesligist die Stimmung und den Sieg an sich. Und die nächste Reise in eine europäische Metropole folgt.

Am Ende eines denkwürdigen Fußballtages hörte es mit den surrealen Momenten gar nicht mehr auf. Rund 30.000 Fans aus Frankfurt singen und feiern an einem Donnerstagabend um 23.30 Uhr im ansonsten leeren Camp Nou von Barcelona. Doppeltorschütze Filip Kostic, der im Sommer noch per Streik seinen dringenden Wechselwunsch nach Rom äußerte, hisst voller Inbrunst das Eintracht-Trikot und lässt sich von der Kurve feiern. Der sonst oft zurückhaltende Oliver Glasner rutscht mit dem Kopf voraus auf den Rasen und macht sich damit seine Hose kaputt. Wirklich? Oder erfunden und zu kitschig?

Wirklich. Nach dem famosen 3:2-Sieg beim FC Barcelona und dem Einzug ins Halbfinale der Europa League schien bei der Eintracht tatsächlich alles möglich. "Riesenlob an die Spieler, was sie hier geleistet haben. Riesenlob an unsere Fans, die hier etwas vollbracht haben, was es sonst kaum gibt auf der Welt", sagte Glasner bei RTL, der seine zerstörte Hose "egal" nannte und den unglaublichen Abend extrem hoch bewertete. "Das hat sich eingebrannt ins Herz für immer. Diese Gefühle werde ich mitnehmen, bis ich irgendwann hoffentlich mal eine Etage höher bin."

"Unser Ziel ist es, ins Finale zu kommen"

Doch vorher hat der 47-Jährige mit der Eintracht eine wichtige Aufgabe, denn die emotionale Europa-Reise ist in Barcelona nicht beendet. Nun ruft am 28. April London - wo es im Halbfinale gegen West Ham United geht - und dann soll das ganz große Endspiel in Sevilla folgen. Der 18. Mai wäre sicher der nächste große Feiertag für die Eintracht, die schon den Gründonnerstag in Barcelona mit Zehntausenden Fans und zahlreichen Aktionen zelebrierte.

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"Unser Ziel ist es, ins Finale zu kommen. Das ist das ganz klare Ziel", sagte Sportvorstand Markus Krösche, der erst vor der Saison auf Fredi Bobic folgte. Während Bobic in Berlin bei Hertha gegen den Abstieg kämpft, ist Krösche nun der Baumeister eines Teams, das mal eben Weltclub und Topfavorit Barça aus dem Europa-League-Wettbewerb genommen hat. Und das hochverdient. Doppelpacker Kostic und Rafael Borré hatten den Sieg eingeleitet, die beiden extrem späten Tore von Sergio Busquets und Memphis Depay reichten Barça nicht mehr.

"Wir fühlen uns überragend gut. Wir haben etwas Historisches geschafft", sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann, der direkt eine "Adler-Invasion" für London ankündigte. Das Rückspiel findet am 5. Mai in Frankfurt statt und wird sicher in aller kürzester Zeit ausverkauft sein. Im zweiten Halbfinale duellieren sich RB Leipzig und die Glasgow Rangers, selbst ein deutsches Finale ist in Sevilla also denkbar.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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