Schwedin düpiert die Weltelite Dahlmeier erkämpft ihre nächste Medaille
15.02.2018, 10:36 Uhr
Drittes Rennen, dritte Medaille: Laura Dahlmeier ist die überragende Biathletin der Spiele.
(Foto: dpa)
Das ist der nächste Streich: Im dritten Rennen bei den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang gewinnt Biathletin Laura Dahlmeier ihre dritte Medaille. Auf zweimal Gold folgt im Einzel Bronze. Auch ihre Teamkollegin Franziska Preuss hat Grund zum feiern.
Biathlon-Königin Laura Dahlmeier hat bei den Olympischen Winterspielen im dritten Rennen ihre dritte Medaille gewonnen. Die siebenmalige Weltmeisterin holte im Einzel Bronze und wird immer mehr zu einem der großen Stars von Pyeongchang. Nach ihrem Doppelsieg in Sprint und Verfolgung musste sich die 24-Jährige nach einem Schießfehler über 15 Kilometer nur der fehlerfreien schwedischen Überraschungs-Olympiasiegerin Hanna Öberg und Anastasiya Kuzmina (2 Fehler) aus der Slowakei geschlagen geben. Öbergs beste Platzierungen waren bis zu ihrem großen Triumph fünfte Plätze.
"Ich habe versucht, auf der Strecke voll zu kämpfen und alles zu geben", sagte Dahlmeier, die als erste Frau eine olympische Medaille im Sprint, in der Verfolgung und im Einzel gewann: "Ich bin wirklich überglücklich, dass es heute wieder zu eine Medaille gereicht hat. Der Wahnsinn." Auch Bundestrainer Gerald Hönig ist begeistert: "Sie hat Bronze gewonnen und nicht Gold verloren. Das ist phänomenal."
Bemerkenswerte Vierte wurde die starke Franziska Preuß, der ohne Strafminute nur 18,5 Sekunden zu Rang drei fehlten. Für sie ist Blech ein Sieg - nach langer Leidenszeit wegen einer schweren Krankheit hatte Preuß die Olympiasaison eigentlich schon abgehakt und sogar ans Karriereende gedacht. "Sie hat sich in der Weltspitze zurückgemeldet", freut sich Hönig.
Fehler nur im ersten Schießen
Vorerst verpasste Dahlmeier das historische Gold-Triple, allerdings hat die Garmisch-Partenkirchnerin noch drei weitere Chancen auf Medaillen. Dreimal Gold bei einem Olympia-Event waren zuvor nur Michael Greis 2006 in Turin und der Weißrussin Darja Domratschewa vor vier Jahren in Sotschi gelungen. Nur Norwegens Legende Ole Einar Björndalen ist noch besser. 2002 in Salt Lake City gewann er in den damals nur drei Einzelrennen und der Staffel Gold.
Nach ihrem Sieg in der Verfolgung hatte die von der Kälte ausgelaugte Dahlmeier noch einen Fernseh-Auftritt abgesagt. Doch davon und auch von der windbedingten Verschiebung von Mittwoch auf Donnerstag ließ sich die Ausnahmekönnerin nicht abbringen. Vor den Augen ihrer Eltern Susi und Andreas Dahlmeier startete sie stark in der Loipe, verfehlte jedoch gleich beim ersten Schießen eine Scheibe, anschließend agierte die junge Bayerin nervenstark und vermied am Schießstand weitere Strafminuten.
Als einzige der Favoritinnen hatte Dahlmeier zuvor die letzte Startgruppe gewählt und ging erst mit Nummer 80 ins Rennen. Sie und die Techniker hatten auf schneller werdende Bedingungen auf der Strecke spekuliert. Zudem wusste sie so, was die Konkurrenz abgeliefert hatte und konnte reagieren. Dauerrivalinnen wie Darja Domratschewa (4 Fehler) waren da längst im Ziel.
Medaillen in Serie
Im Ziel landete Franziska Hildebrand (+2:31,4 Minuten) auf Rang neun, Maren Hammerschmidt (+3:20,8) wurde nach drei Strafminuten 17. Im fünften Rennen der Biathleten war Dahlmeiers Bronze bereits die fünfte Medaille für Deutschland. Neben den beiden Siegen der 24-Jährigen hatte Arnd Peiffer im Sprint Gold gewonnen, Benedikt Doll war im Verfolger mit Bronze erfolgreich.
Nach ihrer historischen Rekordjagd vor einem Jahr bei der WM in Hochfilzen mit fünfmal Gold und einmal Silber ist Dahlmeier auf dem besten Weg, weitere Rekorde aufzustellen. Bei Großereignissen gewann sie nun bereits in 14 Rennen in Serie eine Medaille. Das ist bislang unerreicht.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid