Für die deutsche Anti-Atomkraftbewegung ist dieser Tag ein Graus: Vor 35 Jahren rollen mehr als 200 Fässer mit radioaktivem Abfall im Zwischenlager Gorleben ein - es ist der erste Atommüll, der das niedersächsische Dorf erreicht.
Das letzte Atomkraftwerk soll in nicht einmal dreieinhalb Jahren in Deutschland vom Netz gehen. Schön und gut - doch damit ist der Ausstieg aus der umstrittenen Kernkraft noch lange nicht geschafft. In den kommenden Jahren wird es erst richtig heikel, wie ein Überblick zeigt.
Seit zwei Jahren wird bundesweit nach einem Endlager für Atommüll gesucht. Doch noch vor der Vorstellung der Ergebnisse stellt Bayerns Ministerpräsident Söder fest: Ein Endlager mache in Bayern "keinen Sinn". Sein Amtskollege Weil hält dagegen. Niedersachsen sei nicht das "Atomklo der Bundesrepublik Deutschland."
Nach jahrzehntelangen Protesten gegen ein Atommüll-Endlager im niedersächsischen Gorleben läuft wieder eine bundesweite Suche. Doch Bayern und Sachsen wollen sich heraushalten. Das stört Niedersachsens Ministerpräsident Weil, schließlich gehe es um "eine nationale Aufgabe".
Bei einem Angriff auf ein französisches Bauunternehmen greifen Hacker sensible Daten ab. Darunter sind Baupläne eines Gefängnisses und eines Atommüll-Endlagers. Die Spuren der Cyberkriminellen führen die Ermittler zunächst nach Dortmund.
Die Sitzung des Bundesrates steht im Zeichen der Pkw-Maut. Doch die Länder beschließen noch eine Reihe weiterer Gesetze. So sind die Endlagersuche geregelt. Ebenso die Erfassung von Kfz-Zeichen und der Geräuschpegel auf Sportplätzen.
Ab sofort gilt das Prinzip der "weißen Landkarte": Die Festlegung auf Gorleben als Atommüll-Endlager ist vom Tisch. Doch der Streit könnte erst richtig losgehen.
Für die Lagerung von Atommüll muss der Staat aufkommen und die Kernkraftkonzerne können sich freikaufen. Der Bundestag beschließt den Entsorgungspakt. Er regelt, wer welche Pflichten nach dem Atomausstieg hat.
Ein solches Bündnis im Bundestag ist eher selten, aber an diesem Donnerstag stehen Union, SPD und Grüne beim Thema Atommüll auf einer Seite. Sie wollen den Milliardenpakt mit den Energiekonzernen absegnen, wenn diese ihre Klagen zurückziehen.
Es ist ein Milliardenzugeständnis, das das Bundeskabinett verabschiedet hat. Doch die Anleger von Eon und RWE halten sich mit Euphorie spürbar zurück. Noch immer müssen die Konzerne Milliarden zahlen.
Wer übernimmt nach der Energiewende die Jahrtausend-Rechnung für den Atommüll? Im Kanzleramt können die Akw-Betreiber angeblich im kleinen Kreis eine grundsätzliche Vereinbarung mit der Bundesregierung festzurren.
Im Vergleich zu anderen Himmelskörpern ist die Sonne relativ nah an der Erde. Dennoch ist es fast unmöglich, eine Rakete in die Sonne hineinzufliegen, um etwa Atommüll sauber zu entsorgen. Das hat einen speziellen Grund. Von Kai Stoppel
Wo soll der Atommüll in Deutschland hin? Nach zweijährigen Beratungen legen Experten ihre Empfehlungen vor. Die Endlagerkommission ruft Bundesländer und Atomkraftgegner zur Kooperation auf.