Abfall soll nach Bayern Atommüll-Schiff in Niedersachsen angekommen
01.04.2025, 08:18 Uhr Artikel anhören
Die "Pacific Grebe" legte pünktlich um 6 Uhr im Hafen von Nordenham an.
(Foto: picture alliance/dpa)
Ein britisches Spezialschiff mit Castor-Behältern legt im niedersächsischen Nordenham an. An Bord befindet sich der radioaktive Abfall aus wiederaufgearbeiteten Brennelementen deutscher AKW - nach seiner Ankunft soll er in Bayern zwischengelagert werden. Atomgegner drücken seit Tagen ihren Unmut darüber aus.
Sieben Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atomabfall sind in Deutschland angekommen. Das Spezialschiff habe um 6 Uhr planmäßig im Hafen in Nordenham in Niedersachsen angelegt, sagte ein Sprecher der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS). Die Behälter kommen aus einer Aufarbeitungsanlage in Großbritannien und werden in das Zwischenlager Isar in Bayern transportiert.
Details zur Route des Transportes sowie zum Zeitplan werden laut GNS aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht. Die Fracht wird im Hafen nun mittels Kran auf einen Zug umgeladen - je Castor-Behälter ein Waggon. Dabei würden von Sachverständigen Messungen durchgeführt, teilte die GNS mit. Es müsse nachgewiesen werden, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Strahlungsgrenzwerte - fachsprachlich: Grenzwerte der Ortsdosisleistung (ODL) - zuverlässig eingehalten werden. Entsprechende Messungen hatte es bereits in Sellafield gegeben.
Das Spezialschiff "Pacific Grebe" hatte vergangenen Mittwoch den Hafen in Barrow-in-Furness verlassen. Atomgegner halten seit einigen Tagen an verschiedenen Orten Kundgebungen und Mahnwachen ab. Die Atomabfälle sind bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken im britischen Sellafield entstanden. Die Bundesrepublik Deutschland sowie die deutschen Kraftwerksbetreiber haben sich verpflichtet, diesen Abfall zurückzunehmen.
Das Zwischenlager befindet sich am Standort des ehemaligen Kernkraftwerkes Isar im Landkreis Landshut. Block I ist 2011 abgeschaltet worden, Block II wurde 2023 vom Netz genommen. Beide Anlagen befinden sich im Rückbau.
Quelle: ntv.de, spl/dpa