Lange war vor allem Geiz geil, inzwischen achten die Deutschen beim Einkaufen immer mehr auf ökologisch, regional oder fair produzierte Waren. Einer Studie zufolge verstärkt sich der Trend in der Corona-Zeit noch.
"Gerade beim Essen ist es besonders leicht, nachhaltiger zu werden", sagt Buchautorin Sewalski. Mit den Kriterien bio, saisonal und regional wird man inzwischen im Supermarkt fündig. Sie selbst isst meist vegetarisch, für Würstchen bei Oma macht sie eine Ausnahme. Denn Stress hilft keinem. Von Solveig Bach
In der Corona-Krise legt der Verkauf von vegetarischen und veganen Lebensmitteln kräftig zu. Marktbeobachter sprechen von einem Durchbruch: Fleischalternativen sind keine Nischenprodukte mehr. Alle Lebensmittelhersteller greifen den Trend auf.
Schon seit Jahren sind Bio-Produkte ein Wachstumstreiber im Lebensmittelhandel. Die Pandemie hat den Wunsch nach gesunder Ernährung sogar noch angetrieben - und angesichts ausgefallener Restaurantbesuche und Urlaubsreisen wird auch mehr Geld für hochwertige Lebensmittel ausgegeben.
Schön ist das nicht, wenn man als Unternehmen den Goldenen Windbeutel verliehen bekommt. Der Bio-Hersteller Zwergenwiese indes nimmt die kritische "Auszeichnung" von Foodwatch bereitwillig an - ein Novum - und verändert die Rezepturen von gleich drei Kinderprodukten.
Wie sehr interessieren sich Konsumenten für die Herstellungsbedingungen eines Produkts? Studien zeigen, dass Kunden, die Bio-Baumwolle kaufen, sich nicht mehr besonders für die Arbeitsbedingungen interessieren. Durch eine gute Tat kaufen wir uns von den Folgetaten frei.
Ein Leipziger Bio-Laden wirft die Produkte einer Hirsemühle aus dem Sortiment, deren Inhaber der AfD angehört. Die Partei, und demnach der Anbieter, würde sich gegen den "wesentlichsten Grundwert" der Bio-Branche stellen. Seit die AfD das Boykott auf Twitter verbreitet, wird der Ladeninhaber beschimpft und bedroht.
Immer mehr Menschen möchten nachhaltig leben. Gleichzeitig fahren immer mehr aber auch ein SUV. Wie das zusammenhängt und welche Rolle dabei Gurken spielen, darüber spricht unsere Entscheidungswissenschaftlerin Verena Utikal in der neuen Folge "Ja. Nein. Vielleicht.".
Eine komplette Wodkafabrik, 60 Tonnen gefälschte Bio-Äpfel, Millionen Liter gefährlich aufgepeppte Erfrischungsgetränke - das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Bilanz der weltweiten Interpol-Razzia gegen Lebensmittelbetrug. In 78 Ländern haben die Polizisten noch viel mehr beschlagnahmt.
Woher das Obst und Gemüse im Supermarkt kommt, ist für die Deutschen einer europaweiten Studie zufolge von zunehmender Bedeutung. Ethische Bedenken, wie etwa bei der Tierhaltung, spielen hingegen eine weniger große Rolle bei der Entscheidung zum Kauf.
Um weiter zu wachsen, sucht Deutschlands unangefochtener Marktführer im Lebensmittelhandel neue Geschäftsfelder. Mit der Marke Naturkind will Edeka Biocompany und anderen Öko-Spezialisten Konkurrenz machen. Auch DM und Rossmann müssen mit neuem Wettbewerb rechnen.
Darf das Fleisch von betäubungslos geschlachteten Tieren mit dem Bio-Label gekennzeichnet werden? Französische Tierschützer erheben Einspruch und bringen den Fall vor Gericht.
In wenigen Wochen verlässt Großbritannien die EU. Nicht nur die Bürger bereiten sich auf den Wandel vor, auch die Industrie reagiert entsprechend und schwenkt auf heimische Produkte um. Der Verkauf von britischem Mozzarella boomt.
Ein staatliches Siegel soll Fleisch aus der Supermarkt-Theke in Qualitätsstufen einteilen. Verbraucherschützer und Grüne kritisierten das Tierwohl-Logo von Landwirtschaftsministerin Klöckner als "Wischiwaschi-Label".