Umsatz bei Discountern gestiegen Supermarktkunden greifen öfter zu Bio-Lebensmitteln
18.11.2024, 16:17 Uhr Artikel anhören
In Supermarkt und Discounter werden deutlich öfter Bio-Lebensmittel gekauft.
(Foto: picture alliance / dts-Agentur)
Biomärkte stecken in der Krise. Ein bereits seit zwei Jahren anhaltender Trend setzt sich weiter fort und verschärft die Lage im Fachhandel. Vor allem Discounter, Supermärkte und Drogerien profitieren.
Die Deutschen kaufen nachhaltig produzierte Nudeln oder Tomatensauce zunehmend im Supermarkt oder in der Drogerie: Der Absatz von verpackten Bio-Lebensmitteln in diesen Geschäften stieg nach Branchenangaben in den ersten neun Monaten des Jahres kräftig um 9,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Umsatz wuchs um 9,0 Prozent, wie der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) mitteilte. Allerdings ging im gleichen Zeitraum der Absatz dieser Produkte im Bio-Fachhandel zurück.
Die Zahlen beruhen auf Daten des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Demnach lag der Anteil von verpackten Bionahrungsmitteln im Lebensmitteleinzelhandel, bei Discountern und Drogerien von Januar bis September bei 5,2 Prozent und wuchs damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozentpunkte. "Das ist - insbesondere angesichts der schlechten wirtschaftlichen Gesamtentwicklung - ein beachtlicher Sprung nach vorn", erklärte BÖLW-Vorsitzende Tina Andres.
Die Entwicklung der Biomärkte und Hofläden allerdings bereite ihr Sorge: Zwar schrumpfe der Bio-Fachhandel den Analysten zufolge nicht mehr so stark wie in den Krisenjahren 2022 und 2023, aber er verliere weiter an Lebensmitteleinzelhandel, Discount und Drogerien.
Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden demnach jährlich von über 57.000 Bio-Betrieben rund 16 Milliarden Euro umgesetzt.
Quelle: ntv.de, mpa/AFP