Bundesweite Aktion Biotonnen sollen bald verstärkt kontrolliert werden
13.09.2025, 15:56 Uhr Artikel anhören
Der Anteil von Fremdstoffen wird auch mithilfe von Sensoren und KI überprüft.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Jährlich gelangt immer noch zu viel Mikroplastik in die Umwelt. Dazu trägt auch die falsche Mülltrennung bei. Ein Bündnis will nun genauer hinschauen. Wer nicht richtig trennt, muss mit Konsequenzen rechnen.
Zahlreiche Kommunen wollen ab Mitte September Biotonnen verstärkt kontrollieren. Damit beteiligen sie sich an einer bundesweiten Kontrollaktion für sauber getrennten Biomüll. Falsch befüllte Tonnen bleiben dabei stehen und werden zum Großteil kostenpflichtig als Restabfall entsorgt, teilte das Bündnis mit. Hintergrund sind neue gesetzliche Vorgaben, die seit Mai strengere Grenzwerte für Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall im Bioabfall vorschreiben.
Die Aktion wird vom Verein "Wir für Bio" koordiniert und soll ab 15. September beginnen. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger für die richtige Trennung von Bioabfällen zu sensibilisieren. Das Motto lautet: "Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima." Mehr als 80 kommunale Betriebe aus Nord-, Süd- und Mitteldeutschland beteiligen sich laut dem Verein an der Aktion.
Bei gravierender Fehlbefüllung werden die Tonnen stehengelassen und mit einem Aufkleber zur Nachsortierung versehen. Je nach Kommune klären Müllwerkerinnen, Müllwerker und Abfallberaterinnen klären vor Ort auf.
Konventionelle Plastiktüten und Plastikboxen sind zwar schon jetzt im Biomüll verboten, mancherorts halten sich die Verbraucher und Gewerbetreibenden aber nicht daran. Mit den neuen Regeln steigt der Druck auf die Müllabfuhren, bessere Qualität bei den Bioabfall-Anlagen abzuliefern.
Plastik als Hauptproblem
Der Anteil von Fremdstoffen generell - neben Plastik sind auch Steine, Glas, Keramik und Blechdosen gemeint - darf nicht mehr als drei Prozent des Gewichts überschreiten. Überprüft wird das in der Regel mit dem bloßen Auge, es kommen aber verstärkt Sensoren und Künstliche-Intelligenz-Anwendungen zum Einsatz.
Bei der Verwertung von Bioabfällen entstehen durch Vergärung Biogas und anschließend Strom. Die verbleibenden Gärreste werden zu nährstoffreichem Kompost verarbeitet - ohne chemische Zusätze.
Quelle: ntv.de, raf/dpa