Der FC Schalke ist in Not, nicht nur sportlich, auch finanziell. Um diese Not zu lindern, verstärkt der ehemalige Aufsichtsratschef Clemens Tönnies sein Sponsoring beim Tabellenletzten. Anders als noch vor einigen Wochen fordert er diesmal aber keine Absolution in Form eines einstimmigen Votums.
Der FC Schalke 04 muss im verzweifelten Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga auf die Millionen von Clemens Tönnies verzichten. Die Hilfe des ehemaligen Klubchefs wird abgelehnt. Nun werden Vorwürfe laut, das Angebot sei eh zum Scheitern verurteilt gewesen. Von Tobias Nordmann
Die Not ist riesengroß, einfache Lösungen nicht in Sicht: Deshalb wird beim FC Schalke 04 über finanzielle Hilfen des einstigen Aufsichtsratschef Tönnies diskutiert. Doch die vom umstrittenen Fleisch-Fabrikanten geforderte Einstimmigkeit im Aufsichtsrat kommt nicht zustande.
Der unaufhaltsam scheinende Absturz des FC Schalke 04 wird zunehmend an Jochen Schneider festgemacht. Der unglücklich agierende Sportvorstand steht massiv unter Druck, Ex-Boss Clemens Tönnies bietet derweil wieder einmal Hilfe an. Doch das sorgt für reichlich Zündstoff.
Der FC Schalke 04 wartet in der Fußball-Bundesliga seit fast einem Jahr auf einen Sieg. Mit Sead Kolasinac soll ein ehemaliger Leistungsträger das Sieger-Gen zurückbringen. Das hohe Gehalt des Bosniers könnte zum Ärger der Fans der ungeliebte Ex-Boss Clemens Tönnies bezahlen.
Seit dem Corona-Ausbruch in seinem Fleischkonzern steht Clemens Tönnies massiv in der Kritik. Der Firmenchef, der sich als "ehrbaren Kaufmann" sieht, beklagt seine Rolle als Sündenbock. Im ersten TV-Interview seit dem Skandal spricht er auch über prekäre Lebensbedingungen seiner Arbeiter - und über Morddrohungen.
Die USA am Rande von Krieg und Revolution, Beirut in Trümmern, Terror und Amok in Österreich und Deutschland: Über die Corona-Krise hinaus ist 2020 ein Jahr verheerender Ereignisse. Immer wieder gehen Videos um die Welt, die erschütternde Szenen dokumentieren und die Macht bewegter Bilder entfalten.
Lange Jahre war Clemens Tönnies das Gesicht des FC Schalke 04. Doch spätestens nach einem Rassismus-Eklat und einem Corona-Skandal in seiner Fleischfabrik wurde der Druck zu groß. Der 64-Jährige trat beim Traditionsklub von seinem Amt zurück - und hat mit dem Verein komplett abgeschlossen.
Nach monatelangen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart werden eine Frau und ein Mann festgenommen. Sie sollen hinter Drohbriefen und Anschlagsversuchen gegen Politiker sowie den Fleischfabrikanten Clemens Tönnies stecken.
Mehrfach sieht sich Clemens Tönnies in der Vergangenheit mit Drohungen konfrontiert. Nun trifft es das Privatanwesen des umstrittenen Fleischfabrikanten. Ein Angestellter entdeckt einen möglichen Brandsatz auf dem Grundstück. Der Staatsschutz ermittelt und schließt eine politisch motivierte Tat nicht aus.
Immer wieder werden Tönnies-Schlachtbetriebe Ziel von Tierschützern, die gegen Billigfleisch mobil machen. Eine Protestaktion in Schleswig-Holstein könnte die Aktivisten teuer zu stehen kommen. Den durch eine Blockade verursachten Produktionsausfall will Tönnies einklagen.
Mit neuen Regelungen will das Kabinett die Interessen von Arbeitnehmern in der Fleischindustrie stärken. Durch nun bekannt gewordene Firmenneugründungen könnte jedoch der Eindruck entstehen, Tönnies wolle diese Maßnahmen umschiffen. Doch dabei wird ein entscheidender Aspekt übersehen.
Niedrige Temperatur, kaum Luftaustausch, anstrengende körperliche Arbeit - eine Studie identifiziert nun die Bedingungen, die in Rheda-Wiedenbrück zum Superspreader-Event bei Tönnies führten. In einem spezifischen Arbeitsbereich konnte sich das Virus besonders gut verbreiten.
Anfang des Monats wird bekannt, dass Sigmar Gabriel als Berater für den Fleischkonzern Tönnies tätig war. Nun kristallisiert sich heraus: Clemens Tönnies hatte auch während Gabriels Zeit als Wirtschafts- und Außenminister guten Kontakt zu dem Politiker.
Rassismus und rechte Gedanken werden im Fußballstadion (viel zu) lange geduldet, doch damit ist es vorbei. Vereine wie der FSV Mainz 05 oder der BVB positionieren sich klar, Fanszenen engagieren sich gegen entwürdigende Parolen. Dennoch gibt es noch Nachholbedarf - vor allem bei den Verbänden.
Die "schönsten 26 Jahre" seines Lebens will der einst so mächtige Clemens Tönnies nicht so einfach wegwerfen, deswegen werde er dem FC Schalke 04 auch nach seinem Rücktritt treu bleiben. In einem Interview beklagt er außerdem eine "überhitzte Stimmung, geprägt von Hetze und Unsachlichkeit".