Nach dem Brexit-Votum bangen die Schotten um ihre Wirtschaft. In einem Positionspapier legt die Regierung einen Nach-Brexit-Fahrplan vor. Dessen Fazit lautet: Schottland muss im EU-Binnenmarkt bleiben - notfalls auch ohne den Rest von Großbritannien.
Ausgerechnet Wallonien bringt das EU-Freihandelsabkommen mit Kanada ins Wanken. Doch das Nein zu Ceta deckt ein viel tiefer gehendes Problem auf: Die EU ist bezüglich ihrer Handlungsfähigkeit in den Grundfesten erschüttert, meint die Presse.
Seit 100 Tagen ist Theresa May als Premierministerin im Amt und sie wird künftig den Brexit vollziehen. Viele Kritiker befürchten, dass sie das Land vom europäischen Binnenmarkt abschottet. In den ersten Monaten versucht sie, das Brexit-Lager zu besänftigen.
Der Austritt aus der Europäischen Union werde der Exportindustrie Großbritanniens neue Chancen eröffnen, betont Handelsminister Fox. Konkret heißt das wohl auch: britische Konfitüre für Franzosen.
Befürworter eines Austritts Großbritannien sehen sich bestätigt: So schlimm war es bisher nicht. Doch den Briten und Europa steht der eigentliche Brexit erst noch bevor. Mit welchen Folgen? Von Johannes Graf
Noch ist völlig ungewiss, wann es zum Brexit kommt. Und auch wie die Scheidung abläuft, ist unklar. Fest steht nur: Die Chefs großer britischer Unternehmen sind verunsichert - und erwägen, zumindest Geschäftsteile ins Ausland zu verlagern.
Freier Zugang zum europäischen Markt ist für die britische Wirtschaft auch nach einem Brexit lebenswichtig. Deshalb strebt die Regierung in London ein Freihandelsabkommen an. Auf eine Forderung der EU will sie aber auf keinen Fall eingehen.
EU-Kommissionschef Juncker wirft den britischen Brexit-Befürwortern Johnson und Farage unpatriotisches Verhalten vor. Außerdem will Brüssel nicht weiter hingehalten werden, London solle den Austritt einleiten. Doch nicht alle glauben an einen Brexit.
Das Europäische Parlament sieht in Google einen marktbeherrschenden Anbieter und verabschiedet einen Entschluss, der eine "Entflechtung" des Konzerns vorsieht. Pikant: Hinter der Resolution steht ein Politiker, der gegen Honorar Google-Gegner vertritt.
Die Wirtschaft in Südostasien boomt. Damit das so bleibt, nimmt sich die aus zehn Ländern bestehende Staatengemeinschaft Asean die Europäische Union zum Vorbild. 2015 kommt ein gemeinsamer Binnenmarkt für 600 Millionen Menschen. Ziel ist es, "in zehn Jahren die größte Wachstumsregion der Welt" zu sein.