Flüchtlingspolitik

Berlin rechnet für das laufende Jahr mit der Ankunft von bis zu 800.000 Flüchtlingen in Deutschland. Bisher war man von 450.000 ausgegangen. Ob kontrollfreie Grenzen ohne eine gemeinsame europäische Asylpolitik dann noch Bestand haben, ist nicht gesichert.

Das Thema Flüchtlinge polarisiert, auch weil den Kommunen das nötige Geld fehlt. Til Schweiger fordert deshalb, den Solizuschlag für neue Flüchtlingsunterkünfte einzusetzen. CSU-Mann Scheuer findet das "albern". Da platzt dem Schauspielstar der Kragen.

• Video Zahl der illegalen Grenzübertritte in Rosenheim steigt
• "Grenzjäger" und Hilfe Flüchtlings-Ansturm erreicht neues Level

Die Zahl der Flüchtlinge in Europa steigt sprunghaft an. Die Grenzschützer zählen im Juli so viele Flüchtlinge wie noch nie. Und schon jetzt sind es in diesem Jahr mehr, als im gesamten Vorjahr. Paris, London und Budapest ziehen neue Konsequenzen.

• Flüchtlingszahl auf Rekordhoch "Migration macht Deutschland weltoffen"

Er ist der einzige grüne Ministerpräsident. Das Fukushima-Drama machte es möglich. Nun könnte wieder ein externer Schock die Amtszeit von Winfried Kretschmann beenden - das Flüchtlings-Drama gefährdet seine Wiederwahl. Von Wolfram Weimer

• Rekordzahl in nur einer Woche 21.000 Flüchtlinge erreichen Griechenland

Global betrachtet sind ein paar Hunderttausend Flüchtlinge eine geringe Zahl. UN-Flüchtlingskommissar Guterres fordert angesichts von 60 Millionen Flüchtlingen weltweit mehr Engagement der EU-Staaten und mehr Solidarität untereinander.

• Berlin hebt Prognose an Bis zu 750.000 Flüchtlinge erwartet

Aus bayerischer Sicht sind Griechenland und Italien dafür verantwortlich, dass vermehrt Flüchtlinge nach Deutschland kommen. "Diese Länder verstoßen jeden Tag tausendfach gegen europäische Regeln", sagt Bayerns Innenminister Herrmann.

Sachleistungen statt Bargeld: Der Chef der CDU in NRW, Armin Laschet schließt sich dem Vorstoß von Innenminister de Maizière an. Auch er fordert nun, Flüchtlingen kein Taschengeld mehr auszuzahlen. Er hofft dadurch auf weniger Asylanträge.

Beim Thema Flüchtlinge mangelt es in Europa an einer einheitlichen Politik. Der bisher eingeschlagene Weg droht zu scheitern. Für Merkel steht fest: Nach der Griechenland-Rettung wird das Asylthema "das nächste große europäische Projekt".

Immer mehr Flüchtlinge überrennen die griechische Insel Kos. Die Behörden sind völlig überfordert. Vor einer Polizeistation entlädt sich Frust in Gewalt. Menschen prügeln aufeinander los, Steine fliegen.

Sozialwohnungen sind in Deutschland knapp. Für Flüchtlinge ist es besonders schwer, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Mit mehr Geld will die Bundesregierung den Notstand beseitigen - aber auch verhindern, dass gesonderte Flüchtlingssiedlungen entstehen.