Neuer Versuch zur Rettung des Atom-Abekommens mit dem Iran: Die westlichen Staaten beraten, wie sie den bröckelnden Deal noch retten können. Auch Kanzlerin Merkel sucht das Gespräch mit der iranischen Regierung.
Die Amtszeit von Irans Präsident Ruhani neigt sich dem Ende zu. Jetzt könnte klar sein, wer sich nach ihm um das Amt bewirbt: Mohammed Sarif. Der Außenminister selbst heizt die Gerüchteküche an. Dabei kommt es wohl nicht allein auf die Kandidaten an, sondern auch auf den neuen US-Präsident Biden an.
Vor einem Jahr tötet die US-Armee auf Anweisung von Präsident Trump den iranischen General Soleimani. Der wird daraufhin in seinem Heimatland zum gefeierten Märtyrer - und Irans Präsident Ruhani schwört Rache. Nun will er über Interpol nach Trump fahnden lassen.
Der Streit im Iran um das Atomprogramm stürzt das Land in eine Regierungskrise. Präsident Ruhani weigert sich, den vom Parlament beschlossenen Ausstieg aus dem Nuklear-Deal mit dem Ausland umzusetzen.
Für das Attentat auf einen führenden iranischen Atomwissenschaftler soll Israel verantwortlich sein - dafür wollen iranische Medien nun einen neuen Hinweis gefunden haben. Es mehren sich zudem Rufe nach Rache.
Im Januar töten die USA mit einem gezielten Drohnenangriff den General Soleimani. Der Iran beschuldigt einen Dolmetscher, Informationen über den Aufenthaltsort des hoch angesehenen Militärs weitergegeben zu haben. Der Mann erhält die Todesstrafe.
Die Coronavirus-Pandemie trifft den Iran hart: Das Land zählt mehr als 60.000 Infizierte. Etwa 3700 Menschen sind an den Folgen einer Erkrankung mit dem Virus gestorben. Auch die Wirtschaft liegt zum Großteil brach. Nun hofft Teheran auf Partner und hat dabei Europa im Auge.
Wochenlang spielte das iranische Regime die Corona-Gefahr herunter, bis der Vize-Gesundheitsminister quasi vor laufender Kamera erkrankte. Doch die religiösen Führer wollten auch da noch nichts von der Bedrohung wissen. Wie ein Volk versucht, sich gegen das Virus zu schützen, wenn die Machthaber zu spät handeln. Von Frauke Niemeyer
Der neue starke Mann nach der Parlamentswahl im Iran ist schwer auf einen Nenner zu bringen: Uni-Professor, Polizeichef, Kommandeur der Revolutionsgarden, bekennender Konservativer. Viele nennen Ghalibaf schlicht den "Macher". Sein Programm: Die islamische Revolution zeitgemäß auszulegen.
Im Iran wird ein neues Parlament gewählt, doch fast alle Kandidaten sind Hardliner. Entsprechend sagen erste Hochrechnungen dem Reformerlager um Präsident Ruhani eine Niederlage voraus. Doch die Wähler haben dem Regime trotzdem einen Denkzettel verpasst: Sie gingen nicht zur Wahl.
Teherans Straßen sind voll: Iraner feiern Religionsführer Chamenei zum Jahrestag der Revolution. Aber viele im Land glauben, dass die Tage des Regimes gezählt sind. Wann bricht die nächste Protestwelle los? "Im März", sagt unser Gesprächspartner aus Teheran. Um sich vor Verfolgung zu schützen, bleibt er anonym.
Am Samstag heißt es von der iranischen Luftfahrtbehörde, eine Auswertung der Flugschreiber der abgeschossenen ukrainischen Passagiermaschine sei technisch nicht möglich. Experten im Ausland sollen helfen. Nicht einmal 24 Stunden später will Teheran davon aber nichts mehr wissen.
Nur einen Tag nachdem Irans oberster Führer Chamenei Donald Trump und seinen Außenminister als "Clowns" bezeichnet, findet auch Präsident Ruhani eindeutige Worte für den Staatschef der USA. Gleichzeitig wiederholt er seine Verhandlungsbereitschaft - unter einer Bedingung, die Trump vehement ablehnt.
Irans Präsident Ruhani steht für einen sanften Reformkurs in Teheran. Doch das Ende des Atomdeals und die Drohnenattacke der USA auf General Soleimani schwächen ihn. Hardliner sind im Aufwind. Die Regimekritiker in der Hauptstadt repräsentieren nicht die Mehrheit in dem Land, sagen Experten.
In der Iran-Krise agieren die USA zur Zeit doppelzüngig: US-Präsident Trump warnt das Mullah-Regime sehr scharf davor, noch einmal Proteste im eigenen Land blutig niederzuschlagen. Zugleich lässt er über seinen Verteidigungsminister erneut einen Dialog ohne Vorbedingungen anbieten.
Nach Irans moderatem Gegenschlag twitterte Trump "All is well" - alles ist gut, bevor es Zeit war schlafen zu gehen. Er irrt sich, denn der Machtapparat im Iran funktioniert nach ganz eigenen Regeln. Von Frauke Niemeyer