Sigmar Gabriel

SPD-Chef Gabriel hält die Reaktion von Bundeskanzlerin Merkel bei der Spähaffäre für völlig unzureichend. Er sieht sogar die Wertegemeinschaft in Gefahr, die Deutschland immer mit den USA verbunden habe. Merkel solle gegenüber Washington die deutsche Verfassung vertreten.

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Während Kanzlerin Merkel auf eine spätere Aufklärung der NSA-Affäre vertröstet, kommen immer mehr Details über die enge Zusammenarbeit von deutschen und US-Geheimdiensten zu Tage. SPD-Chef Gabriel fordert deshalb erste personelle Konsequenzen. Überhaupt scheint die Opposition das Thema für sich zu entdecken.

Noch vor kurzem kritisierte Deutschland die geplante EU-Datenschutzreform. Nun fordert Innenminister Friedrich eine Meldepflicht für Unternehmen, die Daten von EU-Bürgern ans Ausland weitergeben. Scharfe Kritik gibt es derweil an der Regierung. SPD-Chef Gabriel kann sich auch Klagen gegen das Kanzleramt vorstellen.

Oppositionspolitiker setzen Kanzlerin Merkel im NSA-Abhörskandal verstärkt unter Druck. Sie müsse persönlich dafür sorgen, dass die Grundrechte in Deutschland verteidigt werden, sagt SPD-Chef Gabriel. Dagegen lobt Innenminister Friedrich, der zu Gesprächen nach Washington fliegt, die Zusammenarbeit mit den US-Diensten.

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Offiziell ist Kanzlerin Merkel empört: "Abhören von Freunden, das ist inakzeptabel, das geht gar nicht", lässt sie als Reaktion auf die NSA-Praktiken in Europa ausrichten. Die SPD will ihr das nicht durchgehen lassen. Parteichef Gabriel ist sicher: Die CDU-Chefin war in die Spähaktionen eingeweiht.

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Rot-Rot-Grün geht nicht wegen der "Sektierer und Verrückten" in der Linkspartei, sagt SPD-Chef Gabriel im Interview von n-tv.de. Eine Große Koalition wolle die SPD nach ihren Erfahrungen von 2005 bis 2009 "auf keinen Fall" noch einmal. Definitiv ausschließen will Gabriel beide Szenarien aber nicht.

Was ist bloß mit der SPD los? Peer Steinbrück erhebt schwere Vorwürfe gegen Sigmar Gabriel. Auf dem Parteikonvent kämpft der Kanzlerkandidat sogar mit den Tränen. Der Wahlkampf läuft desaströs, die Genossen sind nervös. Und dann ist da noch die Sache mit Markus Lanz. Von Christian Rothenberg

Schlechte Umfragewerte und nun auch Knatsch in der Parteiführung: Bei der SPD sind die Nerven knapp 100 Tage vor der Wahl angespannt. Auf dem Berliner Konvent reagiert Kanzlerkandidat Steinbrück emotional - nachdem er zuvor Parteichef Gabriel zur Räson gerufen hatte.

Der SPD-Wahlkampf verläuft - gelinde gesagt - verkorkst. Keine hundert Tage vor der Wahl startet Kanzlerkandidat Steinbrück eine Attacke der besonderen Art. Auf offener Bühne liest er Parteichef Gabriel die Leviten - und erfährt dafür Häme und Sarkasmus.

Die Nerven liegen bei der schwächelnden SPD offensichtlich blank. Die vielen Probleme im Wahlkampf gipfeln nun in einem öffentlichen Aufruf von Kanzlerkandidat Steinbrück an Parteichef Gabriel, ihn mehr zu unterstützen. Das dürfte auch den Konvent am Sonntag überschatten.