Stern-RTL-Wahltrend Vertrauen in Union und Merkel schwindet
20.04.2016, 08:19 Uhr
Merkel büßt an Beliebtheit ein.
(Foto: imago/Christian Thiel)
Lange schien es, als könne die Flüchtlingskrise der Kanzlerin nichts anhaben. Doch nun verliert Merkel in der Wählergunst und auch der Union trauen weniger Menschen die Lösung von Problemen zu. Die AfD wiederum kann sich freuen.
Schleichend verlieren Union und Kanzlerin Angela Merkel an Vertrauen. Nach dem aktuellen Stern-RTL-Wahltrend des Meinungsforschungsinstituts Forsa trauen ihr nur noch 26 Prozent der Deutschen zu, am besten mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden. Das ist ein Punkt weniger als vor einer Woche und drei Punkte weniger als noch vor zwei Wochen.
Da dürfte es nur ein schwacher Trost sein, dass das Vertrauen in die SPD noch deutlich geringer ist. Gerade mal 7 Prozent - immerhin ein Punkt mehr als in der vergangenen Woche - setzen ihre Hoffnung in die SPD und sprechen ihr Kompetenz zur Lösung von Problemen zu. Der weitaus größte Teil der Befragten, 55 Prozent, hält keine Partei für geeignet, die derzeitige Lage in Deutschland zu meistern. 12 Prozent erwarten dies von sonstigen Parteien.
Auch CDU-Chefin Merkel, der bisher die Kritik an ihrer Flüchtlingspolitik bei den Forsa-Umfragen wenig anhaben konnten, verliert in der Wählergunst. Auf die Frage nach der Kanzlerpräferenz büßt sie zwei Punkte ein. Allerdings würden damit noch immer 50 Prozent der Deutschen Merkel wählen, SPD-Chef Sigmar Gabriel gerade mal 13 Prozent.
SPD-Anhänger würden nicht Gabriel wählen
Besonders bitter für Gabriel: Deutlich mehr SPD-Anhänger, 40 Prozent, sprechen sich für Merkel aus, lediglich 34 Prozent für ihn. Und auch die Grünen-Anhänger weiß die CDU-Chefin klar hinter sich: 53 Prozent würden für Merkel stimmen, lediglich 13 Prozent für Gabriel. Allerdings wurde die Umfrage in der Zeit vom 11. bis zum 15. April geführt. Damit konnten nur noch die wenigsten Befragten Merkels Erklärung zu Jan Böhmermann vom Freitag berücksichtigen, die ihr anderen Umfragen zufolge etliche Sympathien kostete.
In der Frage nach der Parteipräferenz gibt es wenig Bewegung: Wenn am nächsten Wochenende Bundestagswahl wäre, erreichte die Union wie in der vergangenen Woche 34 Prozent, was ihr schlechtester Wert in diesem Jahr ist. Im Januar lag sie noch bei 37 Prozent, bei der Bundestagswahl 2014 bei 41,5 Prozent. Die SPD verharrt bei 21, die Linke bei 9 Prozent. Die FDP kommt zum vierten Mal in Folge auf 7 Prozent - kein schlechtes Signal für den Parteitag an diesem Wochenende in Berlin. Die Grünen verlieren einen Punkt und liegen bei 13 Prozent. Gewinner ist die AfD: Sie legt um einen Punkt auf 11 Prozent zu und ist damit weiter viertstärkste politische Kraft in Deutschland.
Für den Stern-RTL-Wahltrend wurden vom 11. bis zum 15. April 2504 Personen befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Punkten.
Quelle: ntv.de, ghö