Übernahmen und Fusionen

Der massive Energiepreisanstieg nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sorgte bei Öl-Produzenten für eine Sonderkonjunktur. Nun sitzen die Konzerne auf Milliarden-Polstern. Mit dem Geld finanziert die Branche gigantische Zukäufe und Fusionen - und macht deutlich, noch lange auf den Rohstoff zu setzen.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis bietet für die Übernahme der deutschen Biotechfirma Morphosys 2,7 Milliarden Euro. Die Börse quittiert die Pläne mit Kurssprüngen. Auch für Myelofibrose-Patienten könnte das eine gute Nachricht sein.

Das Biotechnologieunternehmen Morphosys hat sich auf Krebstherapien spezialisiert. Einer Studie zufolge erreichte ein Hoffnungsträger das Primärziel, überzeugte Anleger aber nicht. Nun aber geht es mit Berichten über ein Übernahmeinteresse aus der Schweiz für das Papier kräftig nach oben.

Die Nachfrage nach der Abnehmspritze Wegovy ist gigantisch. Und so groß, dass Patienten, die das Mittel aus medizinischen Gründen brauchen, teilweise leer ausgehen. Um die Kapazitäten auf hohem Niveau zu sichern, greift der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk nun nach einem Lieferanten und will diesen für eine Milliarden-Summe übernehmen.

Der Deal ist Geschichte: Amazon will nach Widerstand der Wettbewerbshüter den Robotersauger-Hersteller iRobot nicht mehr übernehmen. Die Aufkündigung hat für den Roboter-Spezialisten sofort Konsequenzen. Amazon kommt sie teuer zu stehen.

Bei der Commerzbank und der Deutschen Bank wird immer wieder mit einem Zusammenschluss geliebäugelt - ein Thema für die Medien, findet Chef Manfred Knof. Er erteilt dem Unterfangen eine Absage und stellt die Vorteile einer Unabhängigkeit seiner Bank in den Fokus.

Mit selbstfahrenden Staubsaugern wird iRobot zum Pionier der Branche. Großkonzern Amazon würde sich das Unternehmen gerne einverleiben. Kartellbehörden haben jedoch Bedenken und fordern Anpassungen bei der Übernahme. Die Frist dafür lässt Amazon verstreichen und bringt damit den Deal ins Wanken.

Der Heizungs- und Wasserableser Techem ist bereits im Besitz von Finanzinvestoren und die wollen nun Kasse machen. Bislang werden für das Unternehmen einem Bericht zufolge bis zu sechs Milliarden Euro geboten - angeblich noch zu wenig für die Eigner. Doch das Bieterrennen dauert an - und es gibt wohl Alternativen zum Verkauf.

Werden die Pläne Realität, würde einer der weltweit größten Unterhaltungskonzerne entstehen. Berichten zufolge treffen sich die Chefs von Warner Bros. Discovery und Paramount Global zu ersten Gesprächen über eine Fusion. Damit könnten Streaminggrößen erfolgreich attackiert werden.