Ziel unklar Barclays sichert sich massiv Commerzbank-Aktien
15.01.2025, 17:46 Uhr Artikel anhören
Schafft Barclays Coba-Aktien für Unicredit ran?
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die italienische Großbank Unicredit will die deutsche Commerzbank übernehmen. Dazu baut sie schrittweise ihren Anteil aus. Insidern zufolge erhält sie dabei Hilfe von Barclays. Nun melden die Briten, sich einen bedeutenden Teil der Coba-Aktien gesichert zu haben - und keine eigenen strategischen Ziele zu verfolgen.
An der Commerzbank reißt das internationale Interesse nicht ab. Nach der italienischen Unicredit baut nun auch die Investmentbank Barclays ihr Engagement aus. Inzwischen haben sich die Briten Zugriff auf mehr als 16 Prozent der Aktien der von zuvor massiv von der Großbank Unicredit umworbenen Commerzbank gesichert. Das Geldhaus halte 7,72 Prozent der Aktien direkt und habe sich über Derivate Zugriff auf weitere 8,33 Prozent der Anteilsscheine verschafft, heißt es in einer Pflichtmitteilung.
Die Bank betonte, sie verfolge keine strategischen Ziele mit der Commerzbank. Vielmehr sei es primär um den Kauf von Derivaten gegangen. Die Aktienpakete dienten nur der Absicherung dieser Positionen, zu denen Kauf- und Verkaufsoptionen sowie Differenzkontrakte (CFD) gehören.
Insidern zufolge gehört Barclays zu den Banken, die Unicredit beim Aufbau des Commerzbank-Portfolios unterstützt hatten. Die britische Bank musste sich zu ihren Absichten nun genauer äußern, weil sie mit Aktien und Derivaten die Schwelle von zehn Prozent überschritten hat. Welcher Anteil der Position von Barclays im Zusammenhang mit dem UniCredit-Einstieg steht, ist unklar.
Die Italiener hatten im Dezember erklärt, sie kontrollierten inzwischen etwa 28 Prozent der Commerzbank-Anteilsscheine, davon hielten sie rund 9,5 Prozent der Aktien direkt. Auf weitere 18,5 Prozent habe sich UniCredit Zugriff durch Derivate gesichert. Zuletzt war bekanntgeworden, dass die US-Bank Citi vor allem über Derivate Zugriff auf 5,1 Prozent an der Commerzbank hat. Auch sie wird zum Kreis der Banken gezählt, die für UniCredit arbeiten. Nach Angaben der DAX-Bank hält der Bund mit Stand Anfang November noch gut 12,1 Prozent der Coba-Papiere.
Quelle: ntv.de, jwu/rts