US-Börsen schließen im PlusAn der Wall Street macht sich leichter Optimismus breit

Im Vorfeld der Bekanntgabe der Nvidia-Zahlen halten die US-Anleger den Atem an. Die Indizes bewegen sich in engen Grenzen. Nach den verlustreichen Vortagen zeichnet sich aber ein leichter Erholungskurs ab.
Die Anleger an der Wall Street haben sich am Mittwoch vor den richtungsweisenden Geschäftszahlen von KI-Vorreiter Nvidia mit Engagements zurückgehalten. Insgesamt zeigte sich der US-Aktienmarkt freundlich: Der Standardwerteindex Dow Jones bleib am Ende faktisch unverändert bei 46.139 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,6 Prozent auf 22.564 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf 6642 Stellen zu.
Aktien von Nvidia schlossen 2,8 Prozent im Plus. Der Konzern öffnete erst nachbörslich die Bücher - und überraschte positiv: Dank der weiterhin starken Nachfrage nach KI-Rechenleistung hat der Chip-Riese erneut mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Nachbörslich stieg der Kurs um bis zu vier Prozent. Seit Tagen hatte der anstehende Quartalsbericht des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt die Anleger in Atem gehalten, er galt als Lackmustest für die KI-getriebene Rekordrally an der Wall Street. Einige Großinvestoren hatten in den vergangenen Wochen einen Teil ihrer KI-Bestände abgestoßen und damit die Befürchtung genährt, dass ein Ausverkauf des Marktes bevorsteht. Drei Jahre nach dem Debüt von ChatGPT wuchs die Sorge, dass der KI-Boom die Fundamentaldaten überholt hat. Ungeachtet der Blasenängste bleibt die Nachfrage nach Nvidias Chips aber stark, da Cloud-Giganten wie Microsoft Milliarden in KI-Rechenzentren investieren.
Auf Rekordjagd blieben die Aktien der Google-Mutter Alphabet, die um drei Prozent anzogen. Die Titel profitieren weiter davon, dass Star-Investor Warren Buffett über seine Gesellschaft Berkshire Hathaway eine Beteiligung aufgebaut hat. Die Europäische Union plant außerdem eine Lockerung der Auflagen für Technologiekonzerne.
Friedenshoffnung drückt Ölpreise
Berichte über einen neuen US-Vorstoß zur Beendigung des Russland-Ukraine-Kriegs drückten die Ölpreise. Erfolgreiche Friedensgespräche würden die Risiken für die Ölversorgung verringern, erläuterte Ole Hansen, Analyst der Saxo Bank. Die Sorge vor einem Überangebot laste jedoch auf den Preisen. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich um zwei Prozent auf 63,60 Dollar pro Barrel. US-Leichtöl der Sorte WTI fiel ebenso stark bis auf 59,53 Dollar pro Barrel. Im Zuge dessen rutschten auch Aktien von US-Energieunternehmen ab. Exxon Mobil und Chevron verloren 1,4 und 1,2 Prozent.
Auf der Gewinnerseite am Aktienmarkt glänzte die Baumarktkette Lowe's mit einem überraschend starken Gewinnanstieg. Die Aktien legten um vier Prozent zu. Im dritten Quartal übertraf das bereinigte Ergebnis je Aktie von 3,06 Dollar die Gewinnerwartungen der Analysten. Zudem hob der Konzern seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr an. Die Aktien von GE Vernova stiegen um 7,3 Prozent. Der Energieausrüster unterzeichnete mit der Taiwan Power Company den ersten Vertrag zur Aufrüstung von Onshore-Windkraftanlagen außerhalb der USA. Einzelhandelsriese Target vergraulte die Anleger mit einem stärker als erwartet ausgefallenen Umsatzrückgang. Grund dafür war die angespannte Haushaltslage der US-Verbraucher, die ihre Ausgaben für nicht lebensnotwendige Güter reduzierten. Die Papiere verbilligten sich um 2,8 Prozent.