Wirtschaft

Marktmanipulation und Betrug Anklage gegen weiteren Wirecard-Chef erhoben

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Wirecard brach im Juni 2020 zusammen, als Scheinbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro auffielen.

Wirecard brach im Juni 2020 zusammen, als Scheinbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro auffielen.

(Foto: dpa)

Seit einem Jahr stehen Markus Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager vor Gericht. Jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft auch Anklage gegen den Ex-Finanzchef des Konzerns. Burkhard Ley werden unter anderem Marktmanipulation und Betrug vorgeworfen.

Die Staatsanwaltschaft München hat Anklage gegen einen weiteren ehemaligen Wirecard-Vorstand erhoben. Die Ermittler werfen dem langjährigen Finanzvorstand Burkhard Ley unter anderem Marktmanipulation, gewerbs- und bandenmäßigen Betrug und Untreue vor.

Ley habe als Finanzvorstand - und später noch als Berater des Vorstands - zusammen mit Ex-Wirecard-Chef Markus Braun und anderen Spitzenmanagern Umsätze manipuliert, indem er dabei geholfen habe, das angeblich milliardenschwere Geschäft mit Drittkunden in Asien vorzutäuschen, teilten die Ermittler mit. Mit den unrichtigen Zahlen sollte der Kurs der Wirecard-Aktie nach oben getrieben werden, glauben die Ermittler.

Zugleich hätten die manipulierten Jahresabschlüsse dazu gedient, Geld von Banken einzuwerben. Insgesamt sei diesen ein Schaden von mehreren hundert Millionen Euro entstanden. Wenn die 12. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München die Anklage annimmt, wäre Ley der vierte Ex-Wirecard-Manager, der sich vor Gericht verantworten muss. Wirecard war im Juni 2020 zusammengebrochen, als aufflog, dass auf Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten.

Für das Asien-Geschäft war der untergetauchte Jan Marsalek verantwortlich. Ex-Chef Braun und zwei weitere Ex-Manager sitzen wegen Bilanzfälschung und Bandenbetrug auf der Anklagebank. Sie sollen milliardenschwere Geschäfte mit sogenannten Drittpartnern erfunden haben. Braun hat dagegen erklärt, das Geld habe es gegeben, es sei aber hinter seinem Rücken beiseitegeschafft worden.

Quelle: ntv.de, lar/rts

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