Wirtschaft

Zahlungsrückstand wird größer Athen überweist erneut nicht an IWF

Zwei Tranchen an den Währungsfonds nicht getätigt.

Zwei Tranchen an den Währungsfonds nicht getätigt.

(Foto: dpa)

Nach dem Griechenland-Poker mit dem schwer erkämpften Kompromiss gibt es wieder eine schlechte Nachricht. Die Regierung in Athen lässt einen weiteren Zahlungstermin verstreichen. Am Montag steht eine große Rate an die EZB an.

Griechenland hat eine weitere Kreditrate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht beglichen. Am Montag blieb das Krisenland dem IWF 456 Millionen Euro schuldig, wie ein Sprecher des Fonds erklärte. Damit erhöht sich der Zahlungsrückstand auf 2 Milliarden Euro.

Griechenland war Anfang Juli als erstes Industrieland jemals beim Währungsfonds in Zahlungsverzug geraten. Athen ließ damals die Frist für eine fällige Rate von 1,5 Milliarden Euro verstreichen. Zuvor hatten Griechenlands Euro-Partner ihr bisheriges Hilfsprogramm für Athen auslaufen lassen, nachdem Verhandlungen über eine Verlängerung geplatzt waren.

Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone hatten am Montagmorgen grünes Licht für Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm für das von der Staatspleite bedrohte Land gegeben. Sie knüpften dies aber an umfangreiche Bedingungen - darunter die weitere Beteiligung des in Athen ungeliebten IWF an dem Programm.

Zudem beraten die Finanzminister der Eurozone derzeit über eine Brückenfinanzierung, um dem Land über die Zeit hinweg zu helfen, bis das Hilfsprogramm eingetütet ist. Zunächst schwinden Griechenlands Mittel jedoch weiter und daher beglich das Land auch die fällige Rate am Montag nicht. Solange Athen säumig ist, darf der Währungsfonds eigentlich keine neuen Finanzhilfen gewähren. Ein Sprecher erklärte allerdings am Montag in Washington, der IWF stehe bereit, "mit den griechischen Behörden und den europäischen Partnern zusammenzuarbeiten", um Griechenland zu helfen.

Tranche an EZB am Montag fällig

Zudem erklärte der IWF, Griechenlands Forderung nach einer Verlängerung der Frist für die fällige Rückzahlung der Kredite zu erwägen. Darüber werde "in den kommenden Wochen" beraten, hieß es. Allerdings gab es bereits Andeutungen seitens des Fonds, dass der Bitte wohl nicht nachgekommen werde.

Noch existenzieller für Griechenland ist die Zahlung einer Tranche von 3,5 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank am 20. Juli. Eine Brückenfinanzierung, wie sie jetzt beraten wird, könnte Athen die Zahlung ermöglichen. Ansonsten dürfte die EZB auch die letzte Rettungsleine für Griechenland kappen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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