Wirtschaft

Sorgen nach Moodys-Herabstufung Banken ziehen Dow nach unten

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Bankenwerte fliegen aus den Depots, bei Eli Lilly greifen die Anleger zu.

Bankenwerte fliegen aus den Depots, bei Eli Lilly greifen die Anleger zu.

(Foto: REUTERS)

Die Ratingagentur Moody's setzt die Kreditwürdigkeit diverser US-Banken herab, das bringt den Bankensektor an der Wall Street unter Druck. Auch schwache Konjunkturdaten aus China lasten auf der Stimmung. Gewinner des Tages ist der Pharmakonzern Eli Lilly.

Die Herabstufung der Bonitätsnote einiger US-Banken hat die Anleger an der Wall Street nervös gemacht. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 0,5 Prozent tiefer auf 35.314 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,8 Prozent auf 13.884 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,4 Prozent auf 4499 Punkte ein. Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsnoten für eine Reihe mittelgroßer und kleinerer US-Geldhäuser gesenkt. Zugleich teilte die Agentur mit, sie werde möglicherweise auch einige der Großbanken herabstufen.

BNY Mellon
BNY Mellon 90,35

"Die letzte Entscheidung von Fitch zur Bonität der USA schien am Markt gerade verdaut, da lief heute die nächste Nachricht dieser Art über die Ticker", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. "Explizit formuliert Moody's jedoch nur Bedenken, die bereits seit längerem kursieren und in Folge der Bankenkrise im März dieses Jahres aufkamen. Wahrscheinlich wäre die heutige Abstufung ohne die Ereignisse in der vergangenen Woche von den Anlegern mit einem Schulterzucken quittiert worden."

Die Aktien der herabgestuften Banken, darunter M&T Bank, Pinnacle Financial Partners und BOK Financial Corp, verloren zwischen 1,4 und 2,1 Prozent. Aus den Depots flogen auch die Titel von Großbanken wie Bank of New York Mellon und State Street, die Moody's auf ihre Prüfliste für mögliche Herabstufungen gesetzt hatte. Die Anteilsscheine sanken um 1,3 bis 1,6 Prozent.

China-Sorgen drücken Anleiherenditen

Konjunktursorgen nach schwachen Außenhandelsdaten in China ermunterten unterdessen die Anleger zum Einstieg bei Staatsanleihen, die in Krisenzeiten als "sichere Häfen" gelten. Im Gegenzug zu den steigenden Kursen fielen die Renditen. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds fiel auf 4,026 Prozent von zuvor 4,078 Prozent. Die China-Sorgen schickten die US-notierten Aktien chinesischer Firmen auf Talfahrt. Die Anteilsscheine von Alibaba, Pinduoduo, JD.Com und Bilibili verloren zwischen 2,2 und 2,5 Prozent.

Eli Lilly
Eli Lilly 714,60

Die starke Nachfrage nach dem Diabetes-Medikament Mounjaro beflügelte indes den US-Pharmakonzern Eli Lilly. Die Aktie sprang um knapp 15 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen hat dank Mounjaro seine Prognose nach oben schrauben können und erwartet nun für das laufende Geschäftsjahr einen bereinigten Gewinn von 9,70 bis 9,90 US-Dollar pro Aktie.

Eine Prognosesenkung setzte dagegen der UPS-Aktie zu. Die Titel des US-Paket-Dienstes bröckelten um rund ein Prozent ab. Das Unternehmen erwartet 2023 nun einen Umsatz von 93 Milliarden Dollar und eine bereinigte operative Marge von rund 11,8 Prozent. Zuvor war es von 97 Milliarden und rund 12,8 Prozent ausgegangen. Grund sei ein neuer Tarifvertrag, der die Überstunden der Fahrer regelt, und die zuletzt schwächelnde Onlinehandel-Nachfrage wegen der stockenden Konjunktur.

Quelle: ntv.de, ino/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen