Wirtschaft

Auftragshoch im August Baubranche hat volle Bestellbücher

Der Auftragseingang erreicht den höchsten jemals gemessenen Wert im August.

Der Auftragseingang erreicht den höchsten jemals gemessenen Wert im August.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die deutschen Bauunternehmen ziehen im August deutlich mehr Aufträge an Land als zuvor. Sie steigen im Bauhauptgewerbe um 7,3 Prozent zum Vormonat Juli. Die Materialien sind allerdings weiterhin knapp.

Trotz der stark gestiegenen Baupreise hat das deutsche Bauhauptgewerbe im August sehr viele Aufträge erhalten. Die Order lagen im Wert 18,9 Prozent über dem Vorjahresmonat. Bereinigt man diesen Wert um Kalendereffekte und die starken Preissteigerungen, bleibt noch immer ein reales Plus von 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2021 kletterten die Aufträge um 7,3 Prozent.

Das war der zweite Anstieg in Folge und zugleich der zweitstärkste Zuwachs in diesem Jahr. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wuchsen die Bestellungen damit preisbereinigt um 1,5 Prozent zum Vorjahr. Der Auftragseingang summierte sich im August auf rund 7,8 Milliarden Euro. "Damit erreichte der Auftragseingang den höchsten jemals gemessenen Wert in einem August in Deutschland", hieß es dazu.

Materialien noch immer rar

Der anhaltende Materialmangel bremse die Unternehmen allerdings weiterhin, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, Tim-Oliver Müller. Da die Aufträge nur stockend abgearbeitet werden könnten, habe es im August einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 2,9 Prozent gegeben. Nominal kletterten die Erlöse aber um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Der Zentralverband des Baugewerbes verwies auf schwache Basiswerte aus dem Corona-Jahr 2020, um den starken Anstieg der Nachfrage zumindest teilweise zu erklären. Vor allem Wirtschaftsunternehmen bestellten mehr Bauleistungen als im Vorjahr, während sich öffentliche Kunden zurückhielten.

Appell an Ampelkoalition

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Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa, verlangte bauwirtschaftliche Impulse in den Verhandlungen zur Ampelkoalition. Im öffentlichen Bau "sehen wir die verengten Handlungsspielräume der Kommunen infolge der Corona-Krise", erklärte er. Die Bauwirtschaft stehe bereit, anzupacken - ob bei der Erneuerung der Infrastruktur oder bei der energetischen Sanierung des Gebäudebestands.

Die Baubranche ist bisher vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen, nicht zuletzt wegen niedriger Zinsen und der anhaltend großen Nachfrage nach Wohnraum - vor allem in den größeren Städten. Auf den deutschen Baustellen fehlt derweil immer mehr ausgebildetes Personal. Im Hochbau gaben im September 33,5 Prozent der Betriebe Probleme bei der Suche nach Fachkräften an. Im Tiefbau klagten sogar 37,9 Prozent über einen Mangel an geeigneten Bewerbern.

Quelle: ntv.de, smu/rts/AFP/dpa

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