"Milchgipfel" soll Bauern retten Berlin kündigt Millionenhilfe an
30.05.2016, 11:29 Uhr
Auf einer Weide in der Nähe von Sehlendorf (Schleswig-Holstein)
(Foto: dpa)
Bundesagrarminister Schmidt fordert für seinen "Milchgipfel" Mithilfe von allen Beteiligten - Molkereien, Handel und Landwirten. Er kommt aber nicht mit leeren Händen und verspricht den Bauern rasche Finanzhilfe. Auf n-tv sagt er, wie das gehen soll.
Bundesagrarminister Christian Schmidt ist in Berlin mit Vertretern von Bauern, Molkereien und Handel zusammengekommen, um über Lösungen in der Milchkrise zu beraten. Ziel des Gesprächs sei ein "Bündnis der Verantwortung" der Beteiligten und auch mit den Verbrauchern, sagte der CSU-Politiker.
Die Preise für die Bauern sind zuletzt teils unter 20 Cent je Liter gefallen. Um die Kosten decken zu können, gelten mindestens 35 Cent als nötig. Ursache des schon Monate dauernden Preistiefs sind große Milchmengen auf den Märkten.
Für den "Milchgipfel" hat Schmidt schnelle Unterstützung angekündigt, damit Landwirte finanzielle Engpässe überbrücken können. Dabei geht es um Kredite, Bürgschaften und steuerliche Entlastungen. "Wir reden hier schon von dreistelligen Millionenbeträgen, die jetzt fließen müssen noch in diesem Jahr, um die Bauern zu unterstützen", sagte der Minister bei n-tv. Denn bei solchen niedrigen Preisen könne die deutsche Milchwirtschaft, könnten die deutschen Milchbauern, nicht überleben. "Darüber hinaus will und muss ich aber darauf setzen, dass der Handel bereit ist, die Preise so wieder ins Lot zu bringen, dass der Milchbauer mehr davon bekommt. Ich glaube, die Verbraucher sind auch bereit, das zu akzeptieren, wenn sie sicher sein können, dass auch die Cents, die da noch draufkommen müssen, bei den Bauern ankommen."
Parallel zum "Milchgipfel" protestierte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter mit einer Aktion am Brandenburger Tor. Gummistiefel auf dem Pflaster symbolisierten aufgegebene Höfe. Der Vorsitzende Romuald Schaber sagte: "Wenn den Bauern Geld zur Verfügung gestellt wird, dann muss es an die Bedingung geknüpft werden, dass sie weniger produzieren." Um Mengen zu senken, fordert der Verband unter anderem einen Bonus von 30 Cent für das Nichtproduzieren eines Liters Milch.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa