Wirtschaft

Ökonomen sehen Gefahren China rutscht in die Deflation

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Die Menschen in China bekommen mehr für ihr Geld. Aber dadurch sinken auch die Einnahmen der Unternehmen.

Die Menschen in China bekommen mehr für ihr Geld. Aber dadurch sinken auch die Einnahmen der Unternehmen.

(Foto: REUTERS)

Während in Europa die Preise steigen, erlebt China das Gegenteil: Sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise sinken. Das Land erlebt eine Deflation. Doch Ökonomen halten das langfristig für gefährlicher als steigende Preise.

Die chinesische Wirtschaft steckt in der Deflation: Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, sanken Verbraucherpreise im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent. Bereits im Juni hatten die Preise nur noch stagniert, nachdem sie im Mai noch leicht um 0,2 Prozent gestiegen waren.

Die Erzeugerpreise lagen den zehnten Monat in Folge im Minus und sanken im Juli um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Erzeugerpreise sind die Preise, die die Hersteller für ihre Produkte verlangen. Es ist das erste Mal seit November 2020, dass in China sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise gesunken sind.

Deflation ist das Gegenteil von Inflation und bezeichnet einen Rückgang des allgemeinen Preisniveaus. Die meisten Ökonomen halten eine langanhaltende Deflation für gefährlicher für die Entwicklung einer Volkswirtschaft als leicht steigende Preise. Zwar profitieren die Verbraucher auf den ersten Blick, weil sie weniger für Waren und Dienstleistungen bezahlen müssen. Eine Deflation drückt aber in der Regel auch auf die Gewinne der Unternehmen und birgt damit zum Beispiel die Gefahr von Lohnkürzungen oder Entlassungen.

Experten führen den Preisverfall in China unter anderem auf die anhaltend schwache Konsumnachfrage und Probleme am Immobilienmarkt zurück. Nach dem Ende der Corona-Pandemie erholt sich die chinesische Wirtschaft langsamer als von den meisten Ökonomen erwartet.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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