Werte schlechter als erwartet Chinas Außenhandel bricht auch im Juli ein
08.08.2023, 08:30 Uhr Artikel anhören
China hat im Juli deutlich weniger exportiert als erwartet.
(Foto: picture alliance / Winfried Rothermel)
Schon in den Vormonaten schwächelt Chinas Außenhandel, der Juli ist keine Ausnahme: Erneut brechen die Im- und Exporte der Volksrepublik ein - und das noch einmal stärker, als von Analysten erwartet. Die Werte erinnern an Corona-Zeiten.
Der chinesische Außenhandel zeigt keine Anzeichen einer Erholung: Nach bereits starken Rückgängen in den Vormonaten sanken die Exporte im Juli im Jahresvergleich um 14,5 Prozent, wie die Zollbehörde in Peking mitteilte. Die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft sanken demnach um 12,4 Prozent.
Beide Werte fielen noch schlechter aus als von Analysten erwartet. Experten hatten mit einem Rückgang der Exporte um 12,5 Prozent und der Importe um 5,0 Prozent gerechnet. Die Aussichten für die chinesische Wirtschaft trüben sich zunehmend ein. Nach einem starken Jahresauftakt verliert sie spürbar an Schwung.
Grund für den Rückgang bei den Exporten ist vor allem die schwache Nachfrage aus den USA und Europa. So stark gesunken waren die Exporte der Volksrepublik zuletzt im Zweimonatszeitraum Januar und Februar 2020, als die Wirtschaft zu Beginn der Corona-Pandemie fast zum Stillstand kam. Damals sanken die Exporte um 17,2 Prozent.
Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sinken - mit einer kleinen Ausnahme im März und April - seit Oktober 2022. Im vergangenen Jahr hatten die strikten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie die chinesische Wirtschaft ausgebremst. Peking hob die Einschränkungen im Dezember auf, doch der erhoffte Aufschwung blieb verhalten.
Chinas Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal 2023 nur langsam, da sich die Nachfrage im In- und Ausland abschwächte. Dies veranlasste die chinesische Führung auf einer Sitzung des Politbüros im vergangenen Monat, weitere politische Unterstützung in Aussicht zu stellen. Auch deutsche Unternehmen hatten sich mehr erhofft. Die zweitgrößte Volkswirtschaft leidet unter der derzeit schwachen globalen Nachfrage, einem kriselnden Immobilienmarkt und einem anhaltend schwachen Binnenkonsum.
Quelle: ntv.de, ses/rts/dpa/AFP