Probebetrieb kann starten Erstes Schiff mit LNG-Ladung erreicht Lubmin
21.12.2022, 08:45 Uhr
Über die "Seapeak Hispania" und diese LNG-Station an Land soll das Flüssiggas in das deutsche Netz eingespeist werden.
(Foto: dpa)
Mit Lubmin entsteht nun auch an der Ostsee ein schwimmendes Terminal zur Aufnahme von Flüssiggaslieferungen: Die "Seapeak Hispania" erreicht die Küste vor Rügen, mit Gas aus Ägypten an Bord. Das Schiff wird zum Zwischenlager auf See umfunktioniert, für den Probebetrieb steht aber die Genehmigung noch aus.
Vor Rügen ist ein Tanker mit der ersten Ladung Flüssigerdgas für das Terminal in Lubmin eingetroffen. Die "Seapeak Hispania" hat nach Aussage des Unternehmens Deutsche Regas 140.000 Kubikmeter Flüssigerdgas (LNG) aus Ägypten geladen. Nach Angaben von Schiffsortungsdiensten hat der 280 Meter lange Tanker in der Nacht zu Mittwoch die Ostsee vor Mukran auf Rügen erreicht. Nach früheren Aussagen eines Sprechers der Deutschen Regas sollte er dort zunächst auf Reede gehen.
Noch fehlen Genehmigungen für die Inbetriebnahme des LNG-Terminals in Lubmin. Die Deutsche Regas hat inzwischen einen Probebetrieb beantragt. Die Genehmigung dafür könnte gegebenenfalls in wenigen Tagen erteilt werden, hatte der Schweriner Umweltminister Till Backhaus Anfang der Woche gesagt. Die "Seapeak Hispania" soll künftig als Zwischenlager auf der Ostsee liegen. Kleinere Tanker sollen das LNG von dort durch den flachen Greifswalder Bodden zum eigentlichen Terminal in Lubmin transportieren.
Am Wochenende hatten Kanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck, Finanzminister Christian Lindner und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil das erste LNG-Terminal Deutschlands in Wilhelmshaven an der Nordseeküste eröffnet. "Das ist jetzt das neue Deutschland-Tempo, mit dem wir Infrastruktur voranbringen und es soll Vorbild sein, nicht nur für diese Anlage, sondern noch für viele, viele andere", hatte Scholz gesagt.
Neben Lubmin und Wilhelmshaven sollen in Brunsbüttel und Stade - beide an der Elbmündung in die Nordsee gelegen - insgesamt fünf schwimmende Terminalstandorte entstehen. Die Terminals können nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums dann zusammen ein Drittel der für die Versorgung Deutschlands benötigten Erdgasmenge aufnehmen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa