Wirtschaft

Zehn Frauen sexuell missbraucht? Frank Stronach muss sich vor Gericht verantworten

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der gebürtige Österreicher Stronach ist 1954 nach Kanada ausgewandert

Der gebürtige Österreicher Stronach ist 1954 nach Kanada ausgewandert

(Foto: picture alliance / empics)

Versuchte Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Freiheitsberaubung: Zehn Frauen erheben schwere Vorwürfe gegen Frank Stronach. Der Milliardär soll seit den 1970er-Jahren schwere sexuelle Übergriffe verübt haben. In wenigen Tagen muss er vor Gericht erscheinen.

Der österreichisch-kanadische Unternehmer und Milliardär Frank Stronach muss wegen Missbrauchsvorwürfen von zehn Frauen in Kanada vor Gericht. Wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht, werden dem 91-Jährigen 13 Straftaten zur Last gelegt, darunter versuchte Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Freiheitsberaubung. Zweimal wurde Stronach demnach bereits festgenommen und unter Auflagen wieder freigelassen. Am 8. Juli muss er vor Gericht erscheinen.

Den Dokumenten zufolge reichen die Anschuldigungen der versuchten Vergewaltigung bis ins Jahr 1977 zurück. Die mutmaßlichen Opfer werfen dem Milliardär Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe in den 1980er-, 1990er- sowie den frühen 2000er-Jahren vor. Einige Vorfälle ereigneten sich demnach in Toronto, weitere auch in der kanadischen Stadt Aurora, wo Stronachs ehemalige Firma Magna International ihren Hauptsitz hat.

Im April 2023 und im Februar dieses Jahres soll der Milliardär weitere sexuelle Übergriffe an Frauen begangen haben. Zunächst hatten sich drei Frauen gemeldet, sieben weitere kamen dazu, nachdem die Polizei die ersten Anschuldigungen öffentlich gemacht hatte. Stronach ließ durch seinen Anwalt Brian Greenspan erklären, er weise die Vorwürfe zurück und werde sich vor Gericht "energisch" dagegen verteidigen.

Der gebürtige Österreicher Stronach war 1954 nach Kanada ausgewandert und hatte 1957 den Autozulieferer Magna gegründet, der zum Weltkonzern wurde. Im Alter von 80 Jahren gab er die Führung des Unternehmens ab und kehrte in seine Heimat Österreich zurück, um 2013 mit seiner eigenen, eurokritischen Partei bei den Parlamentswahlen anzutreten. Nach enttäuschenden Ergebnissen kehrte er nur ein Jahr später nach Kanada zurück, wo er bis heute lebt.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen