Wirtschaft

OMV meldet 70 Prozent weniger Gazprom liefert weniger Gas an Österreich und Italien

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In Österreich und Italien kommt weniger Gas aus Russland an, wie Energieversorger mitteilen. Die Liefermenge fällt drastisch. Es ist nicht die erste Kürzung durch den russischen Staatskonzern. Ohnehin versucht Rom, sich von den Lieferungen unabhängig zu machen.

Der russische Staatskonzern Gazprom hat seine Lieferungen nach Österreich und Italien weiter reduziert. Der österreichische Energieversorger OMV teilte mit, Gazprom habe ihn darüber informiert, dass in Baumgarten nahe der slowakischen Grenze rund 70 Prozent weniger Gas ankomme als bestellt. Mitte Juni hatte Gazprom die Lieferung nach Österreich bereits um die Hälfte gesenkt.

Zuvor hatte bereits der italienische Energieversorger Eni mitgeteilt, die Menge sei um rund ein Drittel gefallen. Italien erhält wie Österreich nur einen kleinen Teil des Erdgases aus Russland über die Pipeline Nord Stream 1, die am Morgen wegen Wartungsarbeiten geplant abgeschaltet wurde. Der größte Teil der russischen Lieferungen für beide Länder kommt über die Transgas-Pipeline, die über die Ukraine und die Slowakei führt.

Eni erklärte, in den vergangenen Tagen seien im Schnitt 32 Millionen Kubikmeter Gas täglich von Gazprom geliefert worden. Am Montag ging die Menge auf 21 Millionen Kubikmeter zurück. Sollte es zu "neuen und deutlichen Veränderungen" kommen, wollte Eni weitere Informationen bereitstellen.

Bereits im Juni Lieferungen gekürzt

Gazprom hatte seine Lieferungen nach Italien, Österreich und Frankreich bereits Mitte Juni reduziert. Nach Italien wurden zunächst noch 65 Prozent der angeforderten Menge geliefert. Gazprom verwies damals auf Probleme an der Nord-Stream-Verdichterstation Portovaya.

Seit dem Ausbruch des Angriffskrieges in der Ukraine will Italiens Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi unabhängig von russischen Gas-Lieferungen werden. Das Land mit fast 60 Millionen Einwohnern bezieht einen Großteil seiner Gas-Importe aus Russland.

Die italienische Regierung schloss deshalb neue Abkommen mit anderen Gas-Lieferanten, etwa Aserbaidschan, Katar und Algerien. Italien kaufte seitdem über seinen Gas-Netzbetreiber Snam außerdem zwei Terminals für die Speicherung und Regasifizierung von Flüssiggas (LNG).

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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