Sechs Prozent der Belegschaft Google-Mutter Alphabet streicht 12.000 Jobs
20.01.2023, 13:17 Uhr
Bereiche außerhalb des Kerngeschäfts sollen vom Stellenabbau stärker betroffen sein.
(Foto: picture alliance / zz/STRF/STAR MAX/IPx)
Nach Meta, Amazon und Microsoft kündigt der nächste Techriese eine massive Entlassungswelle an: 12.000 Stellen will Google-Mutter Alphabet abbauen. Man habe eine "spektakuläre Wachstumsphase erlebt", doch der weltwirtschaftliche Kontext habe sich maßgeblich verändert, so Konzernchef Pichai.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat angekündigt, weltweit rund 12.000 Arbeitsplätze zu streichen. Konzernchef Sundar Pichai verwies in einem Schreiben an die Belegschaft auf Sparzwänge angesichts der schwierigen konjunkturellen Lage. Alphabet reiht sich damit in eine ganze Reihe von US-Technologieunternehmen ein, die derzeit massiv Stellen abbauen.
"Im Lauf der vergangenen zwei Jahre haben wir spektakuläre Wachstumsphasen erlebt", erklärte Pichai. Dieses Wachstum sei mit vielen Einstellungen einhergegangen. Doch der weltwirtschaftliche Kontext habe sich nun maßgeblich verändert. Deshalb "haben wir beschlossen, unsere Belegschaft um etwa 12.000 Stellen zu reduzieren". Stand Ende September hatte Alphabet weltweit fast 187.000 Beschäftigte. Die Streichungen betreffen also gut sechs Prozent der Belegschaft. Bereiche außerhalb des Kerngeschäfts sollen demnach stärker betroffen sein.
Seit 2017 hat das Unternehmen seine Belegschaft laut "Bloomberg" mehr als verdoppelt. "Das Unternehmen hat zu viele Mitarbeiter und die Kosten pro Mitarbeiter sind zu hoch", sagte der britischen Hedgefondsmanager Chris Hohn im November.
Tech-Konzerne geraten unter Druck
Alphabet ist damit nicht alleine. Der Softwareriese Microsoft hatte am Mittwoch mitgeteilt, in den kommenden Monaten 10.000 Beschäftigte zu entlassen. Der Onlineriese Amazon hatte Anfang Januar die Streichung von mehr als 18.000 Jobs angekündigt, der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta im November die Entlassung von 11.000 Angestellten.
Auch die Online-Plattform Snapchat und das IT-Unternehmen Salesforce wollen mit Stellenkürzungen Kosten einsparen. Und beim Kurzbotschaftendienst Twitter hat der neue Besitzer Elon Musk rund die Hälfte der 7500 Mitarbeiter entlassen.
Die Tech-Konzerne hatten mit dem boomenden Geschäft in der Corona-Pandemie ihre Mitarbeiterzahlen zum Teil deutlich aufgestockt. Zuletzt verlangsamte sich die Geschäftsentwicklung jedoch, unter anderem wegen der Konjunktursorgen und der hohen Inflation. Die Technologiekonzerne sind zunehmend unter Druck geraten, Kosten einzusparen, unter anderem wegen wegfallender Werbeeinnahmen.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa/AFP