Wirtschaft

250.000 Elektroautos pro Jahr Kölner Ford-Werk setzt nun auf E-Mobilität

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Bundeskanzler Scholz und William Clay Ford (v.l.) drücken in Köln den Startknopf.

Bundeskanzler Scholz und William Clay Ford (v.l.) drücken in Köln den Startknopf.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit Jahren herrscht Krisenstimmung in den Ford-Werken in Deutschland. Nun eröffnet der Konzern in Köln sein erstes Elektroauto-Werk in Europa. "Diese Anlage wird eine der effizientesten und umweltfreundlichsten der gesamten Branche sein", so Aufsichtsratschef Bill Ford. Auch vom Kanzler gibt es Lob.

Ford will in Köln 250.000 Elektroautos im Jahr produzieren. Das teilte der US-Autobauer anlässlich der Werks-Eröffnung mit. In der für rund zwei Milliarden Euro zum europäischen Zentrum für E-Autos umgebauten Fertigungsstätte am Stammsitz der Ford-Werke im Stadtteil Niehl soll noch in diesem Jahr der vollelektrische Explorer auf Basis der von Volkswagen entwickelten Elektroplattform MEB vom Band rollen. Ein zweites E-Auto folgt im nächsten Jahr. Die volle Auslastung soll mit dem Hochlauf der Produktion erreicht werden.

"Diese Anlage wird eine der effizientesten und umweltfreundlichsten der gesamten Branche sein", sagte Aufsichtsratschef Bill Ford. Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte das Werk bei der Eröffnung als Bekenntnis von Ford zur E-Mobilität und zum Wirtschaftsstandort Deutschland. Der menschengemachte Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Deshalb hätten sich die Staaten darauf verständigt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Dies sei auch der Grund, warum sich die Welt vom Verbrennungsmotor verabschiede. "Wir konzentrieren uns auf etwas Neues, etwas Besseres, auf saubere Mobilität."

Die Fabrik verfügt über hochmoderne Produktionstechnik, die auch selbstlernende Maschinen und autonome Transportsysteme einsetzt und das Management großer Datenmengen in Echtzeit ermöglicht. Ziel ist eine CO2-neutrale Produktion. Bis 2026 wollen die Amerikaner in Europa nach früheren Angaben mehr als 600.000 vollelektrische Fahrzeuge im Jahr verkaufen und das Fahrzeugangebot ab 2030 komplett auf Elektromodelle umstellen. Das Kölner Werk wird das erste Elektroauto-Werk von Ford in Europa sein.

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Das Europageschäft ist die größte Baustelle des US-Konzerns. In den kommenden Jahren sollen hierzulande fast 4000 Stellen wegfallen, weil beim Bau von E-Autos weniger Arbeitskräfte benötigt werden und die Entwicklung von Verbrennern in absehbarer Zeit ausläuft. Der zweitgrößte US-Autobauer ist seit fast 100 Jahren in Deutschland präsent. Im August 1925 wurde die Ford Motor Company erstmals ins deutsche Handelsregister eingetragen. Das Kölner Fahrzeugwerk nahm im Juni 1931 die Arbeit auf und setzte stark auf deutsche Ingenieurskunst.

1970 folgte das Werk in Saarlouis, in dem aktuell noch das Kompaktmodell Focus montiert wird. Es soll 2025 eingestellt werden. Das Werk in Köln hat schon einen massiven Personalabbau hinter sich. Zuletzt arbeiteten in der Domstadt noch 14.000 Menschen für Ford, vor drei Jahren waren es noch gut 18.000. Im vergangenen Jahr liefen in Köln rund 84.000 Fiestas vom Band. Vor der Corona-Krise waren es noch 244.000 Fahrzeuge.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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