Wirtschaft

Export als stärkster Treiber Automobilverband erwartet E-Auto-Rekord

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Das in Grünheide bei Berlin produzierte Model Y von Tesla trägt zum erwarteten Produktionsrekord bei.

Das in Grünheide bei Berlin produzierte Model Y von Tesla trägt zum erwarteten Produktionsrekord bei.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Deutschland werden in diesem Jahr voraussichtlich so viele Elektroautos gebaut, wie nie zuvor. Das hat mit steigenden Produktionskapazitäten und der Nachfrage aus dem Ausland zu tun - denn im Inland schwächt sie sich ab.

Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) rechnet in diesem Jahr mit einem neuen Rekord beim Bau von Elektroautos. "Wir gehen davon aus, dass die Inlandsproduktion elektrisch angetriebener PKW um 50 Prozent auf 1,33 Millionen Einheiten ansteigt, davon 980.000 rein batterieelektrische Autos", sagte VDA-Chefin Hildegard Müller dem Branchenblatt "Automobilwoche". 2022 waren demnach 885.000 Elektro-PKW in Deutschland vom Band gelaufen, davon 300.000 Plug-in-Hybride.

Die Produktion rein batterieelektrischer Autos zieht damit gegenüber dem Vorjahr sogar um 68 Prozent an, wie die "Automobilwoche" berichtete. Rund drei von vier in Deutschland hergestellten Elektro-PKW seien somit rein elektrisch motorisiert. Die Produktion von Plug-in-Hybriden sinke dagegen um 50.000 Einheiten.

Gründe für den Produktionshochlauf von Elektroautos sind Produktionsstätten mit steigender Fertigung wie bei Tesla in Grünheide oder Mercedes-Benz in Bremen sowie neue E-Modelle. "Nachfrageseitiger Treiber" ist laut Müller der Export. "Aus dem Inland kommen wegen der zu Jahresanfang teilweise reduzierten Förderung dagegen weniger Impulse." 2022 waren laut VDA insgesamt rund 3,4 Millionen PKW in Deutschland produziert worden, das waren knapp elf Prozent mehr als 2021 - aber immer noch 26 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie.

Neuzulassungen von E-Autos rückläufig

Nach einem extrem starken Dezember hatten die Elektroauto-Neuzulassungen dagegen zu Jahresbeginn stark nachgelassen. Als einer der Gründe dafür gilt die Kappung der staatlichen Förderung. Experten haben deswegen für das laufende Jahr bereits einen deutlichen Rückgang bei den neuen Stromern prognostiziert.

VDA-Chefin Müller sagte im Februar, der Verband erwarte bei reinen Elektroautos einen Absatz von 510.000 Fahrzeugen - ein Minus von acht Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Bei Plug-in-Hybriden geht sie von einem Rückgang von 30 Prozent auf 255.000 verkaufte Autos aus.

Daten des Onlineportals Carwow lassen auch für die kommenden Monate vergleichsweise schwache Neuzulassungszahlen für Elektroautos erwarten. Seit einigen Monaten verzeichnet das Unternehmen bei den Fahrzeugkonfigurationen auf seiner Seite einen deutlich niedrigeren Anteil von Stromern. Im ersten Quartal lag er rund ein Viertel bis ein Drittel niedriger als in den ersten drei Quartalen 2022.

Die Konfigurationen schlagen sich zwar nicht direkt in Fahrzeugbestellungen nieder, und die Kunden bei Carwow entsprechen nicht zwangsläufig dem durchschnittlichen Autokäufer. Deutliche Veränderungen im Konfigurationsverhalten sind aber ein gutes Indiz für verändertes Kundeninteresse.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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