Wirtschaft

Nvidia über 3 Billionen Dollar Nasdaq und S&P 500 klettern hoch wie nie

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Zinssensible Wachstumswerte waren besonders gefragt.

Zinssensible Wachstumswerte waren besonders gefragt.

(Foto: picture alliance / newscom)

Die Händler an der Wall Street sind in Kauflaune - und schlagen vor allem bei Tech- und Wachstumswerten zu. Hintergrund sind neue Zinssenkungshoffnungen, die durch Daten vom US-Arbeitsmarkt geschürt werden.

Zinshoffnungen und eine Rally bei Tech-Werten nach den jüngsten US-Arbeitsmarktdaten sorgen für steigende Kurse an der Wall Street. S&P 500 und Nasdaq schlossen am Mittwoch so hoch wie nie zuvor. Der Börsenwert von Nvidia stieg erstmals über die Marke von drei Billionen Dollar. Nvidia überholte damit Apple, nun ist nur noch Microsoft wertvoller als der Spezialist für KI-Speicherchips. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent höher bei 38.807 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte zwei Prozent auf 17.187 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 1,2 Prozent auf 5354 Stellen.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.700,39

In den US-Unternehmen sind im Mai einer Umfrage zufolge weniger Jobs als erwartet entstanden. Auch die Zahl der offenen Stellen fiel zuletzt auf das tiefste Niveau seit drei Jahren. Dies bestärkte die Hoffnung der Anleger, dass die US-Notenbank Fed die Zinswende im Herbst einleiten wird. "Die Daten deuten auf eine Zinssenkung der Fed im September hin", so Tamas Varga, Analyst beim Ölmakler PVM. Die Währungshüter versuchen, mit straffer Geldpolitik die Inflation in Schach zu halten und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.

Dies trieb Wachstumswerte an. Nvidia setzten ihren Höhenflug fort und schlossen 5,1 Prozent fester mit 1224 Dollar. Die Papiere sind seit Jahresbeginn bereits rund 145 Prozent gestiegen, da die Nachfrage nach den Spitzenprozessoren des Unternehmens für KI-Anwendungen das Angebot bei Weitem übersteigt. Microsoft legten am Mittwoch 1,9 Prozent zu, Amazon 1,1 Prozent. Hohe Zinsen machen die für das Wachstum der Technologieriesen nötigen Investitionen teurer.

Börsen in Indien auf Achterbahnfahrt

Nvidia
Nvidia 141,50

Die Börsen in Indien haben indes ihre Kursverluste nach der Parlamentswahl im Land zum Teil wieder wettgemacht. Die Leitindizes Nifty 50 und BSE rückten zum Handelsschluss am Mittwoch um jeweils gut drei Prozent auf 22.620 und 74.382 Punkte vor. Am Vortag waren sie um je knapp sechs Prozent abgerutscht. "Das Wahlergebnis stellt eine kurzfristige Unsicherheit dar", kommentierten die Analysten der Bankengruppe DBS in Singapur. Es sei aber unwahrscheinlich, dass sich der Kurs der Wirtschaft ändere. "Angesichts der anstehenden Regierungsbildung dürfte sich der Markt bald wieder stabilisieren."

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi hat zum dritten Mal die Parlamentswahl gewonnen - allerdings mit weniger Vorsprung als erwartet. Erstmals seit seinem Amtsantritt als Regierungschef im Jahr 2014 wird Modi auf mindestens drei unterschiedliche regionale Parteien angewiesen sein, deren Zuverlässigkeit in den letzten Jahren nicht immer gegeben war. Die indische Börse werde so lange volatil bleiben, bis es mehr Klarheit über die Politik der neuen Regierung gebe, sagte Neeraj Dewan vom Broker Quantum Securities in Neu-Delhi.

Intel
Intel 20,79

Gefragt bei den US-Einzelwerten waren unter anderem die Aktien des Chipkonzerns Intel, die nach der Ankündigung einer Partnerschaft mit dem Private-Equity-Unternehmen Apollo Global Management um 2,5 Prozent zulegten.

Aus den Depots flogen dagegen die Papiere des Discounters Dollar Tree, die nach einer enttäuschenden Prognose um 4,9 Prozent nachgaben. Die gesamte Branche kämpft mit schwacher Nachfrage angesichts der hohen Inflation und dem Wettbewerb mit Konkurrenten wie Walmart, Target und der chinesischen Online-Einkaufsplattform Temu. Die geringverdienende Kernkundschaft von Dollar Trees Einzelhandelskette Family Dollar geriet außerdem zuletzt unter Druck aufgrund von reduzierten staatlichen Leistungen. Das Unternehmen erwägt nach eigenen Angaben die Möglichkeit, die kriselnde Sparte zu verkaufen.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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