Umkämpfter Streaming-Markt Netflix will den Gürtel enger schnallen
12.05.2023, 17:44 Uhr Artikel anhören
Netflix gehört zu den Platzhirschen unter den Streamingdiensten.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Streaming-Markt ist hart umkämpft. Wie die Konkurrenz will nun auch Netflix verstärkt auf die Rentabilität achten. Dafür will das Unternehmen 300 Millionen Dollar einsparen. Zusätzliche Entlassungen soll es aber nicht geben.
Netflix will offenbar die Ausgaben in diesem Jahr um 300 Millionen US-Dollar kürzen, um die Rentabilität in einem wettbewerbsintensiven Markt zu erhöhen. Das Unternehmen wolle die Kosten unter anderem deshalb senken, weil es Pläne, das Passwort-Sharing in den USA und anderswo stärker einzuschränken, vom ersten auf das zweite Quartal verschoben hat, so mehrere Informanten.
In einer internen Sitzung Anfang des Monats forderte die Unternehmensleitung die Mitarbeiter auf, mit ihren Ausgaben vorsichtig umzugehen, auch in Bezug auf Neueinstellungen. Einen Einstellungsstopp oder zusätzliche Entlassungen soll es aber nicht geben, so die Personen. Eine Sprecherin von Netflix lehnte eine Stellungnahme ab.
In der gesamten Streaming-Branche haben die Unternehmen ihr Augenmerk verstärkt auf die Rentabilität gerichtet, nachdem in den vergangenen Jahren das Wachstum der Abonnements im Vordergrund stand. Im Gegensatz zu Konkurrenten, die in ihrem Streaming-Geschäft vierteljährlich Hunderte von Millionen Dollar verlieren, ist Netflix seit Jahren profitabel.
Netflix hat im vergangenen Monat seine Schätzung für den freien Cashflow, den es in diesem Jahr erwirtschaften will, auf mindestens 3,5 Milliarden Dollar angehoben, nachdem zuvor 3 Milliarden Dollar angepeilt worden waren. Dieser Schritt wurde bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des ersten Quartals bekannt gegeben.
Das Unternehmen will vor dem Verbot der gemeinsamen Nutzung von Passwörtern sich die Zeit nehmen, herauszufinden, welcher Ansatz für die Kunden und das Unternehmen am besten ist. Infolgedessen werden die erwartet höheren Einnahmen aus der Änderung nun voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eintreffen, so die mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Die Kürzung der Ausgaben macht nur einen kleinen Teil der Gesamtausgaben von Netflix aus. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Betriebskosten des Unternehmens auf rund 26 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, jpe/DJ