Hohe Kosten nach Waldbränden PG&E flüchtet sich in Gläubigerschutz
29.01.2019, 12:01 Uhr
Das sogenannte Camp Fire richtete im November 2018 massive Zerstörung an.
(Foto: REUTERS)
Durch einen verheerenden Waldbrand im Norden Kaliforniens kommen im November 2018 mehr als 80 Menschen ums Leben. Mögliche Ursache der Katastrophe könnte die Ausrüstung des Energieversorgers Pacific Gas & Electric sein. Das verschuldete Unternehmen zieht nun die Reißleine.
Der US-Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) hat wegen möglicher Waldbrandkosten Insolvenz angemeldet. PG&E habe Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt, teilte das Unternehmen aus San Francisco mit. Kaliforniens größter Energieversorger hat geschätzte Schulden in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar (43,7 Milliarden Euro), wie aus Unterlagen hervorgeht, die beim Konkursgericht in Nordkalifornien eingereicht wurden.
Pacific Gas & Electric ist wegen Schäden durch Waldbrände in Kalifornien in den vergangenen Jahren finanziell schwer angeschlagen. Ermittler prüfen derzeit, ob die Ausrüstung des Unternehmens den massiven Waldbrand in Nordkalifornien im November des vergangenen Jahres, das sogenannte Camp Fire, ausgelöst hat. Mindestens 86 Menschen kamen dabei ums Leben. Mehrere Brandopfer hatten Klage eingereicht. Konzernchefin Geisha Williams trat Mitte Januar zurück.
Derweil entlasteten die Behörden den Konzern Ende vergangener Woche und verhalfen der PG&E-Aktie zu einem Kursschub. Ermittler waren zu dem Schluss gekommen, dass der Stromversorger nicht für den im Jahr 2017 tödlichsten der zahlreichen kalifornischen Busch- und Waldbrände verantwortlich gemacht werden kann.
Das sogenannte Tubbs-Feuer hatte damals 22 Todesopfer gefordert und fast 150 Quadratkilometer Land in den Gemeinden Napa und Sonoma verwüstet. Den Ermittlern zufolge löste ein elektrisches System an einem Privathaus das Feuer aus, sodass nicht der Stromversorger für die Schäden haftbar gemacht werden kann. PG&E-Aktien machten am vergangenen Donnerstag einen Sprung um 75 Prozent auf 13,95 US-Dollar.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/DJ