Wirtschaft

Gucci & Co. wehren sich Luxusmarken verklagen Alibaba

Mit manchen Markenherstellern hat der chinesische Konzern Deals gegen Produktpiraterie geschlossen - aber nicht mit allen.

Mit manchen Markenherstellern hat der chinesische Konzern Deals gegen Produktpiraterie geschlossen - aber nicht mit allen.

(Foto: REUTERS)

Der chinesische Internetkonzern Alibaba gerät unter Druck: Weltweit erfolgreiche Luxusmarken wehren sich gegen den Verkauf von Plagiaten über Plattformen, die Alibaba betreibt. Dort sieht man jedoch keinen Anlass zu handeln.

Dem chinesischen E-Commerce-Konzern Alibaba steht wegen möglichen Handels mit Plagiaten mächtig Ärger ins Haus. Die in Paris sitzende Kering SA, zu der weltbekannte Marken wie Gucci, Balenciaga oder auch Yves Saint Laurent zählen, reicht jetzt im New Yorker Stadtteil Manhattan gegen die Chinesen Klage ein. Der Vorwurf: Das Unternehmen gehe nicht hart genug gegen den Verkauf von gefälschten Produkten auf seinen Seiten vor.

Alibaba weist die Anschuldigungen weit von sich. Sie entbehrten jeglicher Grundlage. Nach eigenen Angaben weise der Konzern eine lange Geschichte auf, in der die Firma Marken im Kampf gegen Fälschungen unter die Arme griff. Es ist schon das zweite Mal, dass Kering und seine Marken Alibaba vor Gericht bringen wollen. Vergangenen Juli gab es wenige Monate vor dem Rekordbörsengang Alibabas eine ähnliche Offensive, die allerdings kurz darauf zurückgezogen wurde. Damals kündigten Kering und Alibaba an, beim Kampf gegen die Plagiate künftig an einem Strang ziehen zu wollen. Doch laut Kering ist seitdem wenig geschehen.

Alibaba geht ein Risiko ein

Kering stößt sich insbesondere daran, dass Alibaba es "vielen Fälschern" ermögliche, auf seinen verschiedenen Plattformen Plagiate zu vertreiben. Alibaba biete diesen Händlern im Internet umfangreiche Marketing- und Logistik-Dienste. Die Kering-Marken fordern einen nicht näher genannten Schadensersatz für entgangene Umsätze und Gewinne.

Solche Beschwerden unterstreichen das Geschäftsrisiko für Alibaba. Im September hatte Alibaba noch 25 Milliarden US-Dollar von Investoren in einem Rekordbörsengang eingesammelt. Das Internetunternehmen muss sich schon seit längerem mit Vorwürfen herumschlagen, auf seiner Online-Einkaufsplattform Taobao eine Vielzahl gefälschter Produkte zu vertreiben. Die Gefahr für die Chinesen: Ihre Reputation könnte leiden und das Image unter Investoren sowie Markenherstellern Kratzer erhalten.

Bisheriges Verfahren könnte ausgebaut werden

Im vergangenen Jahr hatten Markenproduzenten wie Burberry, die ihre Produkte inzwischen ganz offiziell auf den Seiten Alibabas vermarkten, Zusagen erhalten, dass die Chinesen gegen den Schwarzmarkt auf ihren Homepages vorgehen. Allerdings hat Alibaba nicht den gleichen Deal mit allen anderen betroffenen Markenherstellern geschlossen.

Unterdessen schreitet die International AntiCounterfeiting Coalition - eine Gruppe zum Schutz geistigen Eigentums - zur Tat. Sie schloss ein Abkommen mit den Chinesen, wonach alle auf der wichtigsten Alibaba-Shopping-Seite befindlichen Einträge zu Fälschungen sofort gelöscht werden. Die Vereinbarung funktioniere "außergewöhnlich gut", freut sich der Chef der Gruppe, Bob Barchiesi.

Das vereinfachte Verfahren läuft ähnlich wie bei eBay ab. Die Angebote zu mutmaßlichen Plagiaten würden jetzt innerhalb von nur zwei Tagen von den Alibaba-Seiten gestrichen, erläutert Barchiesi. Früher habe es mehrere Wochen gedauert. Das Verfahren steht für rund zwei Dutzend Marken zur Verfügung, könnte aber noch ausgebaut werden, heißt es von der Gruppe.

Quelle: ntv.de, fma/DJ

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