Kernsparten boomen Siemens verdreifacht Gewinn
17.05.2023, 10:13 Uhr
Siemens-Chef Roland Busch ist begeistert von der "hervorragenden Leistung" seines Konzerns im zweiten Geschäftsquartal, das bei Siemens von Januar bis März läuft.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Beim deutschen Industriegiganten Siemens sprudelt der Gewinn. Die Kernsparten fahren im vergangenen Quartal Rekordergebnisse ein. Auch das Sorgenkind Siemens Energy trägt zu der positiven Entwicklung entscheidend bei.
Siemens spürt nichts von einer schwächeren Konjunktur. Im vergangenen Quartal verdreifachte sich der Konzerngewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beinahe auf 3,6 Milliarden Euro. Im ersten Geschäftshalbjahr waren es 5,2 Milliarden - und damit schon jetzt mehr als im gesamten Geschäftsjahr 2022. Dabei profitierte Siemens auch von der Kursentwicklung der Aktien seines Sorgenkindes Siemens Energy: Dass die Minderheitsbeteiligung nach einer Schwächephase wieder an Wert gewann, brachte einen Buchgewinn von 1,6 Milliarden Euro.
Auch der Umsatz legte mit einem Plus von 14 Prozent auf 19,4 Milliarden kräftig zu - ebenso der Auftragseingang, der um 13 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro kletterte. Vor diesem Hintergrund hob Siemens seine Prognose zum zweiten Mal in diesem Geschäftsjahr an: Der Umsatz soll jetzt schneller wachsen, der Gewinn höher ausfallen.
Konzernchef Roland Busch lobte eine "hervorragende Leistung" im zweiten Geschäftsquartal, das bei Siemens von Januar bis März läuft. Die beiden größten Konzernsparten, Digital Industries und Smart Infrastructure, hätten Rekordergebnisse eingefahren. Die Hälfte des operativen Gewinns ging mit 1,3 Milliarden Euro auf das Konto der Industrieautomatisierungs-Sparte Digital Industries, deren Umsatz um 23 Prozent nach oben schnellte.
In der Gebäudetechnik-Sparte Smart Infrastructure stieg der Umsatz um 21 Prozent, das Ergebnis sogar um 75 Prozent auf den Rekordwert von 779 Millionen Euro. Ein Milliardenauftrag für Loks aus Indien verhalf der Zug-Sparte Mobility zu einem Rekord-Auftragseingang, der Umsatz sprang um ein Drittel nach oben. Die drei Kernsparten machten damit die Schwäche der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers wett, die an mehreren Stellen im Umbau steckt.
Die Entwicklung macht sich auch im Personalbestand bemerkbar. Weltweit zählte Siemens am 31. März 316.000 Mitarbeiter. Das sind 5000 mehr als zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres am 30. September. In Deutschland stieg die Zahl um 1000 auf 87.000.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts