Wirtschaft

Bauchpinselei am Dinnertisch Tech-Bosse schleimen sich im Weißen Haus bei Trump ein

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Im Weißen Haus versammelt Donald Trump das Who's who der Tech-Branche um sich. Bei dem Dinner geht es um wichtige Themen wie die Stromversorgung und Kartellverfahren. Erst einmal müssen Altman, Cook, Zuckerberg und Co. dem Präsidenten jedoch den Bauch pinseln. Nur ein großer Name fehlt.

US-Präsident Donald Trump hat ein Dinner im Weißen Haus für Chefs großer US-Technologieunternehmen im Stile einer seiner Kabinettsitzungen ausgerichtet, in denen jeder Teilnehmer dem Präsidenten nach und nach dankt und ihn lobt. Dieses Mal ließ sich Trump für seine Bemühungen hochleben, Investitionen in Chipherstellung und Künstliche Intelligenz voranzutreiben.

Tech-CEOs wie Apple-Chef Tim Cook und OpenAI-CEO Sam Altman dankten dem Präsidenten. Einige legten dar, wie viel sie in den USA investieren wollten.

"Danke, dass Sie so ein unternehmens- und innovationsfreundlicher Präsident sind", sagte Altman. "Das ist ein sehr erfrischender Wandel. Ich denke, das wird uns für eine lange Zeit an die Weltspitze bringen, und ohne Ihre Führung wäre das nicht möglich."

Cook sagte, Apple werde 600 Milliarden US-Dollar in den USA investieren. "Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie die Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass wir umfangreiche Investitionen in den USA tätigen und einen Teil unserer Produktion hier ansiedeln können. Ich denke, das sagt viel über Ihre Führungsqualitäten und Ihren Fokus auf Innovation aus."

"Definitiv eine Gruppe mit hohem IQ"

Das Abendessen zeigt, wie eng die Trump-Regierung bei allen Themen, von inländischen Investitionen bis hin zur KI-Bildung, die Zusammenarbeit mit führenden Vertretern der Technologiebranche gesucht hat. Es zeigt auch das Bestreben der Branche, sich die Gunst des Präsidenten zu sichern.

Mehrere der Manager, darunter Altman, Google- und Alphabet-CEO Sundar Pichai und IBM-Chef Arvind Krishna, waren bereits vorher im Weißen Haus, um am Runden Tisch der "White House Task Force on Artificial Intelligence Education" teilzunehmen, der von First Lady Melania Trump ausgerichtet wurde.

Unternehmen wie Microsoft, Nvidia, IBM, Amazon, Google und OpenAI kündigten im Rahmen der Veranstaltung Maßnahmen zur KI-Bildung an.

"Die brillantesten Leute sind an dieser Tafel versammelt", sagte Trump. "Dies ist definitiv eine Gruppe mit einem hohen IQ."

Trump eröffnete das Abendessen, indem er auf ein erhebliches Hindernis für Technologieunternehmen einging: die Beschaffung von genügend Strom für den Betrieb der riesigen Rechenzentren, die für die Entwicklung von KI benötigt werden. Seine Regierung habe daran gearbeitet, Hindernisse beim Anschluss von Rechenzentren an das Stromnetz aus dem Weg zu räumen, auch wenn viele Herausforderungen auf Ebene der Bundesstaaten bestehen, sagte Trump. "Ich kenne jeden an diesem Tisch indirekt, weil ich über Sie lese und studiere und viel über Ihr Geschäft weiß, und mache es Ihnen eigentlich sehr einfach, was die Stromkapazitäten betrifft, und besorge sie Ihnen, besorge Ihre Genehmigungen."

"Sie hatten einen guten Tag"

Präsident Trump und der CEO von Meta Platforms, Mark Zuckerberg, der direkt rechts vom Präsidenten saß, wurden auf ein vermeintlich hartes Vorgehen gegen die Meinungsfreiheit in Großbritannien angesprochen. Zuckerberg, der von einer an ihn gerichteten Frage aufgeschreckt schien, antwortete, er habe nicht zugehört. "Das ist der Beginn Ihrer politischen Karriere", lobt Trump offenbar die ausweichende Antwort. "Nein, ist es nicht", erwiderte Zuckerberg schmunzelnd.

Trump sprach Google-CEO Pichai bezüglich der Entscheidung eines Bundesrichters in dieser Woche in einem Kartellverfahren an, das Googles Monopol bei der Suche betrifft. Der Richter verhängte relativ milde Strafen und lehnte die wichtigsten Maßnahmen ab, die vom Justizministerium gefordert worden waren, das die Klage im Jahr 2020 eingereicht hatte. Der Konzern entging so einer Zerschlagung.

Trump schießt gegen Biden

"Sie hatten gestern einen sehr guten Tag", sagte Trump. "Wollen Sie über diesen großartigen Tag sprechen, den Sie gestern hatten?" Er sei froh, dass es vorbei ist, erwiderte Pichai. "Biden war derjenige, der diese Klage vorangetrieben hat", sagte Trump. "Das wissen Sie, oder?"

Bei dem Treffen fehlte Elon Musk. Der Tesla-CEO hatte sich mit Trump zerstritten, als er im Mai seine Rolle im Weißen Haus aufgab. Beide haben sich seither in der Öffentlichkeit versöhnlicher gezeigt.

Der CEO von Nvidia, Jensen Huang, fehlte ebenfalls. Huang war auch bei Trumps Amtseinführung auffällig abwesend, war aber erfolgreich darin, seine Interessen beim Präsidenten vorzubringen, insbesondere, als er die Erlaubnis erhielt, Nvidia-KI-Chips in China zu verkaufen. Personen, die mit Huangs Denkweise vertraut sind, sagten, er bevorzuge den Austausch mit dem Weißen Haus in Einzelgesprächen, bei denen der Präsident genug Zeit habe, sich auf wesentliche Themen zu konzentrieren.

Quelle: ntv.de, chr/DJ

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