Wegen Huthi-Angriffen ausgesetzt Tesla startet Produktion in Grünheide wieder komplett
11.02.2024, 10:51 Uhr Artikel anhören
Eine Fertigungslinie für das Elektrofahrzeug Model Y in Grünheide.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der US-Elektroautobauer Tesla fährt sein Werk im brandenburgischen Grünheide wieder vollständig hoch - nach einer Zwangspause von rund zwei Wochen. Grund für den vorübergehenden Produktionsstopp sind gestörte Lieferketten durch die Angriffe der Huthi im Roten Meer.
Nach einer Zwangspause wegen fehlender Teile als Folge der Lage am Roten Meer will US-Elektroautobauer Tesla die Produktion in Grünheide zum Wochenbeginn wieder komplett starten. "Die Lieferketten sind wieder intakt", erklärte der Tesla-Werkleiter André Thierig zuletzt dem "Tagesspiegel". Tesla habe demnach "die nötige Sicherheit, dass alle notwendigen Produktionsteile in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen, um komplett wieder anlaufen zu können". Er sieht das Unternehmen aber auch nicht komplett gegen Krisen bei der Lieferung gefeit.
Die Tesla-Lieferketten seien zwar schon recht robust, aber das genüge nicht, so der Werkleiter. "Wir leben in veränderten Zeiten, ein Blick in die Abendnachrichten genügt. Da reicht schon ein Streik, und die Autobahnen sind blockiert."
Tesla hatte die Autofertigung ab dem 29. Januar wegen der Angriffe der jemenitischen Huthi auf Schiffe im Roten Meer ruhen lassen. Weil Bauteile fehlten, verschoben sich die Transportwege. Doch nicht alles stand still: Tesla produzierte nach eigenen Angaben weiter, wo es möglich war, nahm Wartungen und Reparaturen vor und schulte Mitarbeiter.
Tesla will Fabrik ausbauen
Vor fast zwei Jahren nahm Tesla die Produktion in Grünheide auf. Als Ziel für die erste Ausbauphase gab der Autobauer aus, 10.000 Autos pro Woche mit rund 12.000 Beschäftigten zu fertigen. Zuletzt wurden mehr als 6000 Autos in der Woche gebaut. Derzeit arbeiten laut Unternehmen 12.500 Menschen bei Tesla in Grünheide.
Der vorübergehende Produktionsstopp werfe Tesla beim weiteren Hochfahren der Fabrik auch nicht zurück. In Grünheide wird das E-SUV Model Y produziert, nach jüngsten Meldungen aktuell das meistverkaufte Auto in der Welt. Derzeit treibt der US-Elektroautobauer eine Erweiterung des Fabrikgeländes voran, um dort unter anderem Logistik-Kapazitäten und einen Güterbahnhof zu errichten. Es wäre weltweit das erste Tesla-Werk, in dem die Transportlogistik weitgehend auf die Schiene verlagert würde. Die Erweiterung des Werkes ist lokal umstritten, weil dafür erneut Wald gerodet werden soll. Hierzu läuft derzeit eine Einwohnerbefragung.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/DJ