Wirtschaft

Reaktion auf Sojabohnen-Abkehr Trump droht China mit Importstopp für Speiseöl

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Die USA sind der wichtigste Absatzmarkt für chinesisches Speiseöl.

Die USA sind der wichtigste Absatzmarkt für chinesisches Speiseöl.

(Foto: picture alliance / ZB)

Es klingt skurril: Speiseöl versus Sojabohnen. Aber darum geht es derzeit im Handelsstreit zwischen den größten Wirtschaftsmächten USA und China. Weil Peking Sojabohnen nicht mehr importieren will, droht US-Präsident Trump mit einem Einfuhrverbot für Speiseöl aus China.

Im Handelskonflikt mit China hat US-Präsident Donald Trump Peking mit neuen Schritten gedroht. Sein Land erwäge, "die Geschäftsbeziehungen mit China im Bereich Speiseöl und anderen Handelsbereichen als Vergeltungsmaßnahme zu beenden", erklärte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. Er reagierte damit auf Pekings Importstopp von Sojabohnen, den er als "wirtschaftlich feindseligen Akt" kritisierte. "Zum Beispiel können wir Speiseöl leicht selbst herstellen, wir müssen es nicht aus China kaufen", führte er aus.

Wie die Agentur Reuters berichtet, waren die USA bis 2021 Exportnation für Speiseöl. Seither wird es importiert, und zwar in erheblichem Maß. Mittlerweile exportiert China jährlich rund 1,27 Millionen Tonnen Speiseöl in die USA. Damit ist das Land der wichtigste Handelspartner der USA in dem Bereich. China ist im Gegenzug wichtigster Abnehmer amerikanischer Sojabohnen. 2024 machten die Ausfuhren nach China gut die Hälfte der US-Exporte von Sojabohnen aus. Auf Platz zwei folgen mit großem Abstand die Staaten der EU.

Nach Trumps Amtsantritt im Januar hatten die Spannungen zwischen den USA und China stark zugenommen. Die Länder überzogen einander mit Zöllen und Handelsbeschränkungen. Die Lage entspannte sich im Frühsommer wieder, es wurde über ein Abkommen verhandelt, die Zölle in der Zwischenzeit reduziert. Doch seit einigen Tagen stehen die Zeichen wieder auf Sturm.

China unterstellt Trump "Doppelmoral"

Als Reaktion auf schärfere chinesische Kontrollen im Zusammenhang mit dem Export von seltenen Erden kündigte Trump am Freitag zusätzliche Zölle gegen China in Höhe von 100 Prozent an. Chinas Handelsministerium erklärte daraufhin, Trumps Zollpolitik zeuge von "Doppelmoral".

Am Sonntag schlug Trump dann einen versöhnlichen Ton an. "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut", erklärte er in seinem Onlinedienst Truth Social. Die USA wollten "China helfen, nicht schaden".

Doch nach der Ankündigung neuer massiver Zollaufschläge kündigte die Regierung in Peking am Dienstag an, "bis zum Ende" kämpfen zu wollen. Seit Dienstag erheben sowohl die chinesischen als auch die US-Behörden hohe Hafengebühren für Schiffe mit Bezug zu dem jeweils anderen Land.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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