"Sehr unfair" Trump droht EU nach Google-Milliardenstrafe mit Vergeltung
05.09.2025, 22:17 Uhr Artikel anhören
Die Strafe der EU sei eine "diskriminierende Maßnahme", so Trump.
(Foto: picture alliance / Consolidated News Photos)
Nach langen Ermittlungen verhängt die EU eine Strafe von fast drei Milliarden Euro gegen Google. Nicht nur der Konzern kritisiert die Entscheidung, auch der US-Präsident mischt sich ein. Trump droht mit Gegenmaßnahmen – und fordert für einen weiteren Konzern eine Rückzahlung von Bußgeldern.
US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union wegen der Milliardenstrafe für Google mit Vergeltung gedroht. Die EU-Strafe in Höhe von knapp drei Milliarden Euro sei "sehr unfair", kritisierte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. "Europa hat heute ein weiteres großes amerikanisches Unternehmen, Google, mit einer Strafe in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar belegt und damit Geld entzogen, das sonst in amerikanische Investitionen und Arbeitsplätze geflossen wäre."
Seine Administration werde solche "diskriminierenden Maßnahmen" nicht hinnehmen, erklärte der US-Präsident. Er nahm auch Bezug auf ein weiteres US-Tech-Unternehmen, welches in der Vergangenheit mit Strafen aus Brüssel belegt worden war. "Apple zum Beispiel wurde gezwungen, 17 Milliarden Dollar Geldstrafe zu zahlen, die meiner Meinung nach nicht hätte erhoben werden dürfen - sie sollten ihr Geld zurückbekommen!"
Solche Maßnahmen gegen den "brillanten und beispiellosen amerikanischen Einfallsreichtum" könne man nicht hinnehmen, so der Republikaner. Er kündigte eine Untersuchung an, die höhere Zölle für die EU oder aber Importbeschränkungen nach sich ziehen könnte.
Die Europäische Union hatte zuvor eine Geldstrafe von 2,95 Milliarden Euro gegen den US-Internetriesen verhängt. "Google hat seine marktbeherrschende Stellung im Bereich Adtech missbraucht", begründete die zuständige EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera die Entscheidung mit Verweis auf die Online-Werbetechnologie des Tech-Giganten. Google kündigte umgehend an, gegen die "ungerechtfertigte" Strafe vorgehen zu wollen.
Die EU wirft dem Konzern vor, dass er seine marktbeherrschende Stellung im Werbemarkt missbraucht. Die Ermittlungen hatten im Jahr 2021 begonnen. 2023 empfahl die Kommission dem Unternehmen einen Teil seines Werbeangebots zu verkaufen, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.
Quelle: ntv.de, lme/AFP