Nur Nasdaq legt etwas zu US-Anleger halten sich zurück
09.01.2024, 23:11 Uhr Artikel anhören
Vor den Preisdaten und der Berichtsaison halten sich die Anleger weitgehend bedeckt.
(Foto: REUTERS)
An der Wall Street wachsen die Zweifel, dass es die Fed mit Zinssenkungen besonders eilig hat. Mehr Aufschluss erhoffen sich die Anleger von den Inflationsdaten, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden sollen. Für den Nasdaq geht es leicht nach oben, einen Kurssprung legt der Netzwerkausrüster Juniper Networks hin.
Die Anleger an der Wall Street haben sich am Dienstag mit größeren Engagements zurückgehalten. Börsianer verwiesen auf die anstehenden Termine im weiteren Wochenverlauf, weshalb viele Investoren erstmal eine Pause einlegten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,4 Prozent tiefer auf 37.525 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,1 Prozent auf 14.857 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 4756 Punkte ein.
Die Anleger warteten unter anderem auf die für Donnerstag geplante Veröffentlichung der US-Inflationsdaten. Sie erhoffen sich davon Hinweise auf den weiteren Zinskurs der US-Notenbank Fed, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Teuerungsrate einzudämmen. Am Freitag fängt zudem die US-Bilanzsaison mit den Geschäftszahlen wichtiger Banken an. Ihre Bücher öffnen unter anderem JPMorgan, Wells Fargo, Bank of America und Citigroup. "Ich denke, es ist ein Fieber vor der Bilanzsaison", sagte Philip Blancato, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Ladenburg Thalmann. "Die Preise mancher Aktien sind mittlerweile richtig hoch und man braucht starke Geschäftszahlen, um sie zu rechtfertigen."
Am Ölmarkt ging es erneut nach oben. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils rund zwei Prozent auf 77,58 und 72,24 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Investoren konzentrierten sich auf die Risiken rund um den Krieg in Nahost sowie die Schließung des wichtigen Sharara-Feldes in Libyen vergangene Woche. Die Nachfrage-Sorgen rückten unterdessen zunächst in den Hintergrund.
Boeing verliert weiter
Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem Juniper Networks mit einem Kurssprung von knapp 22 Prozent. Der PC-Hersteller Hewlett Packard will den Netzwerkausrüster einem Wall-Street-Journal-Bericht zufolge für 13 Milliarden Dollar kaufen. Ein Insider sagte Reuters, dass eine Übernahme noch in dieser Woche bekannt gegeben werden könnte. Die HP-Aktie sackte um knapp neun Prozent ab.
Gesenkte Schätzungen für die Reichweite von Tesla-Fahrzeugen setzten indes die Aktie unter Druck. Die Papiere des E-Autobauers gaben 2,3 Prozent nach. Hintergrund ist das Inkrafttreten einer neuen Verordnung der US-Regierung über Fahrzeugtests. Diese soll sicherstellen, dass Autobauer Angaben zur Leistung ihrer Produkte bei normaler Nutzung angeben und nicht nur unter Laborbedingungen.
Die Anleger behielten auch Boeing im Blick. Die Aktie des Flugzeugbauers verlor bis zu 2,5 Prozent und pendelte sich bei einem Minus von rund einem Prozent ein. Der gravierende Mangel an einer Maschine des Modells Boeing 737 MAX bei Alaska Airlines in den USA ist womöglich kein Einzelfall. Nach einer Notlandung hätten Techniker an weiteren Flugzeugen des betroffenen Typs lose Teile entdeckt, erklärte Alaska gestern Abend. Die zweite große Nutzerin des Flugzeugs, United Airlines, teilte ebenfalls mit, bei Kontrollen lockere Schrauben gefunden zu haben. Laut Insiderinformationen war das bei fast zehn Maschinen der Fall, und es könnten noch mehr sein.
Quelle: ntv.de, ino/rts