Wirtschaft

Tagesgewinne wieder abgegeben US-Investoren knabbern noch an Fed-Botschaften

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Händlern zufolge drückt weiter der Zinskurs der US-Notenbank auf die Stimmung.

Händlern zufolge drückt weiter der Zinskurs der US-Notenbank auf die Stimmung.

(Foto: picture alliance / newscom)

Ist die Talfahrt an den Wall Street gestoppt? Nach den deutlichen Verlusten der letzten Tage geht es für die Kurse erst bergauf - doch als die Schlussglocke läutet, sind die Indizes wieder ins Minus gerutscht. Einige chinesische Firmen widersetzen sich dem Trend.

Die US-Börsen haben am Freitag weiter nachgegeben. Lagen die Indizes den größeren Teil des Tages teils deutlich im Plus, schmolzen die Gewinne bis zum Handelsschluss allesamt weg. Händlern zufolge drückt weiter der Zinskurs der US-Notenbank auf die Stimmung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent tiefer bei 33.396 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 4320 Zähler und der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,1 Prozent auf 13.211 Stellen.

In der Gesamtwoche verlor der Dow damit 1,9 Prozent, der S&P 2,9 und die Nasdaq 3,6 Prozent. "Diese Woche ging es darum, dass einige Botschaften der Fed mit übermäßig optimistischen Aktienanlegern kollidierten", sagte Zachary Hill von Horizon Investments in Charlotte. Einige Investoren würden schon seit längerer Zeit stets davon ausgehen, dass die Zinsen ihren Gipfel erreicht hätten. In dieser Woche sei aber klar geworden, "dass die Fed nicht glaubt, dass wir schon so weit sind". Bei den Kursbewegungen in dieser Woche sei es dann darum gegangen, diese Realität zu verdauen". Die Federal Reserve hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Fed-Chef Jerome Powell machte aber klar, dass die Währungshüter noch eine Anhebung von einem viertel Prozentpunkt für dieses Jahr erwägen. Zudem dürften etwaige Zinssenkungen 2024 deutlich geringer ausfallen als bislang avisiert.

US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

Der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent auf 105,613 Punkte vor. Der Euro verlor knapp 0,2 Prozent auf 1,0641 Dollar. Die Rohölpreise stiegen weiter. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI lagen jeweils leicht im Plus bei 93,64 beziehungsweise 90,36 Dollar pro Barrel (159 Liter) und blieben damit auf vergleichsweise hohem Niveau.

Ford lässt Anleger hoffen

Gefragt bei den Einzelwerten war unter anderem Ford. Die Papiere des Autobauers kletterten um 1,9 Prozent. Dank Fortschritten bei den Gesprächen mit der Gewerkschaft UAW soll der Konzern von einer Eskalation der jüngsten Streiks verschont bleiben. Weniger erfolgreich bei den Tarifverhandlungen ist nach UAW-Angaben allerdings der Konkurrent General Motors (GM) gewesen. Die GM-Aktie gab 0,4 Prozent nach.

Ford
Ford 10,31

Neue Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung in China trieben die US-notierten Aktien chinesischer Firmen an. PDD, JD.com, Li Auto und Baidu gewannen zwischen zwei und vier Prozent. "In den letzten Wochen gab es in der Volksrepublik insgesamt sehr viele politische Maßnahmen zur Unterstützung des Immobilien- und Finanzsektors", kommentierte Kelly Chung, Managerin beim Vermögensverwalter Value Partners. Die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs wiesen auch auf positive Überraschungen bei den chinesischen Konjunkturdaten für August.

Investoren deckten sich auch mit Activision Blizzard ein. Die Papiere kletterten um 1,7 Prozent. Nach rund eineinhalb Jahren hat Microsoft die letzte große Hürde auf dem Weg zur größten Übernahme in der Videospiele-Branche wohl überwunden. Die britische Kartellaufsicht signalisierte am Freitag, ihr ursprüngliches Veto gegen den 69 Milliarden Dollar schweren Kauf des Entwicklers von Computerspielen wie "Call of Duty" oder "World of Warcraft" zurückziehen zu wollen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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