Wirtschaft

Handelsstreit vor Eskalation US-Minister glaubt an "Sieg" gegen China

US-Außenminister Mike Pompeo glaubt, dass die USA am längeren Hebel sitzen.

US-Außenminister Mike Pompeo glaubt, dass die USA am längeren Hebel sitzen.

(Foto: AP)

Zölle und Gegenzölle: Zwischen den USA und China entwickelt sich ein Handelskrieg. In Washington gibt man sich jedoch zuversichtlich: "Wir werden gewinnen", orakelt US-Außenminister Pompeo. Der Spielraum für China wird auf jeden Fall kleiner.

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich US-Außenminister Mike Pompeo siegessicher gezeigt. "Wir werden gewinnen", sagte Pompeo dem Sender Fox News in einem Interview. Im Endergebnis werde China künftig gezwungen sein, nicht länger "intellektuelles Eigentum zu stehlen".

Persönlich möge US-Präsident Donald Trump sein chinesisches Gegenüber Xi Jinping "sehr gerne", sagte der Außenminister. Er werde jedoch die Ziele durchsetzen, "die die amerikanischen Arbeiter verdienen". Schon vor der Wahl Trumps zum Präsidenten hatten sich die USA vehement über Chinas Handelspraktiken beschwert und der Volksrepublik vorgeworfen, technologische Innovationen zu stehlen.

Trump hatte in den vergangenen Monaten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahlimporte und von 10 Prozent auf Aluminium verhängt, die sich vor allem gegen China richteten. Zudem setzte er bereits Abgaben in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Importe in Kraft, die Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar betreffen. Peking reagierte mit Strafzöllen auf US-Waren in gleichem Umfang. Zu Beginn kommender Wochen wollen die USA weitere Strafzölle auf chinesische Waren im Gesamtwert von rund 200 Milliarden Dollar (170 Milliarden Euro) in Kraft setzen. Peking will darauf mit Zöllen auf US-Importe im Gesamtwert von 60 Milliarden Dollar warten.

"Dritte Phase" steht bevor

Trump hatte bereits erklärt, er werde im Falle einer Vergeltung "die dritte Phase" einleiten und weitere Waren im Wert von 267 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen überziehen. Das wäre dann praktisch das gesamte Einfuhrvolumen der USA aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Möglichkeiten Chinas, mit eigenen Strafzöllen auf Importe aus den USA Vergeltung zu üben, sind begrenzt: Die USA führen lediglich Waren im Wert von 130 Milliarden US-Dollar nach China aus.

Die Hoffnung auf eine baldige Einigung im Handelsstreit erhält unterdessen einen Dämpfer. China hat einem Zeitungsbericht zufolge weitere Gespräche mit der Regierung in Washington vorerst auf Eis gelegt. Der für diese Woche geplante Besuch einer chinesischen Regierungsdelegation in Washington sei abgesagt worden, berichtete das "Wall Street Journal". Ursprünglich wollte Chinas Vizepremier Liu He auf Einladung von US-Finanzminister Steven Mnuchin nach Washington reisen, um über eine Deeskalation des Handelskonflikts zu reden. Ob es einen neuen Termin für Gespräche gibt, war zunächst offen.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/dpa

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