Produkte mit US-Software USA sollen drastische Ausfuhrkontrollen für Exporte nach China erwägen
22.10.2025, 20:35 Uhr Artikel anhören
Mögliche Entspannung im Handelskonflikt könnte ein für Mittwoch anberaumtes Treffen zwischen Vertretern der USA und Chinas bringen.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Der Konflikt zwischen den USA und China um Zölle und seltene Erden ist nicht beigelegt. Washington ist weiterhin verärgert über Pekings Exportbeschränkungen. Im Weißen Haus wird laut Insidern über Vergeltungsmaßnahmen nachgedacht. Eine davon betrifft wohl Waren mit amerikanischer Software.
Die US-Regierung erwägt Insidern zufolge als Vergeltung für chinesische Exportbeschränkungen drastische Ausfuhrkontrollen für eine breite Palette von Produkten - von Laptops bis hin zu Flugzeugtriebwerken. Der Plan ziele darauf ab, den weltweiten Versand von Waren zu beschränken, die US-Software enthalten oder die mit deren Hilfe hergestellt wurden, sagten ein US-Regierungsvertreter und drei von den Behörden unterrichtete Personen.
Die chinesische Botschaft in Washington äußerte sich nicht zu den konkreten Plänen, lehnte jedoch einseitige Maßnahmen der USA ab. China werde "entschlossene Maßnahmen zum Schutz seiner legitimen Rechte und Interessen" ergreifen, sollte die US-Regierung diesen Weg beschreiten.
US-Präsident Donald Trump hatte am 10. Oktober mit neuen Ausfuhrkontrollen für "jegliche kritische Software" sowie mit Zöllen von 100 Prozent auf chinesische Lieferungen in die USA gedroht. Er reagierte damit auf eine deutliche Ausweitung der chinesischen Exportkontrollen für Seltene Erden, die für die Technologieherstellung unerlässlich sind.
Ob der nun bekannt gewordene Plan umgesetzt wird, ist den Insidern zufolge jedoch offen. Es würden auch weniger weitreichende Vorschläge diskutiert. "Alles, was man sich vorstellen kann, wird mit US-Software hergestellt", sagte einer der Insider und verwies auf die enorme Reichweite des Vorhabens.
USA und China: Treffen am Mittwoch
Die US-Regierung will angesichts chinesischer Exportbeschränkungen das Gespräch mit Peking suchen. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer und Finanzminister Scott Bessent würden dazu noch am Mittwoch nach Malaysia reisen, um sich mit chinesischen Vertretern zu treffen, sagte Greer dem Sender CNBC.
Er bezeichnete die Maßnahmen Pekings als "unglaublich aggressiv" und "unverhältnismäßig". Sie verletzten eine Zusage, die für viele Technologieprodukte benötigte Rohstoffe weiter zu liefern. Zahlreiche Länder sind bei Seltenen Erden von Lieferungen aus China abhängig.
Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatte sich in den vergangenen Wochen nach Monaten relativer Ruhe wieder verschärft. US-Präsident Donald Trump drohte mit zusätzlichen Zöllen von 100 Prozent auf chinesische Waren. Sie sollen am 1. November in Kraft treten.
Quelle: ntv.de, rog/rts